Um den digitalen Wandel mithilfe des E-Commerce voranzutreiben, sind einige Schritte und Entscheidungen nötig. Denn vor allem beim Umgang mit den nötigen Daten scheiden sich oft die Geister. Zuerst ein PIM oder ein Webshop? Oder gibt es einen Mittelweg?
Eine erfolgsentscheidende Kombination
Eine Disziplin der digitalen Transformation ist ganz klar der E-Commerce. Damit fest verbunden und auch erfolgsentscheidend ist auch die Qualität der Produktdaten. Denn nur mit den richtig strukturierten Daten kann ein Webshop schnell und präzise genau die Informationen liefern, die die Kunden beim Onlineshopping suchen.
Deshalb wird oft verkannt, wie eng der Erfolg einer E-Commerce-Plattform von einem PIM-System (Produktinformationsmanagement) abhängig ist. Im Hinblick darauf, dass die E-Commerce-Plattform als Motor für die digitale Transformation im Unternehmen agieren kann, liefert das PIM den nötigen Treibstoff.
Um sowohl die digitale Plattform als auch das PIM System im vollen Leistungsumfang zu nutzen, führt kein Weg an einer tiefen Business Integration der Systeme vorbei. Dabei kann die richtige Reihenfolge enorm viel Zeit- und Entwicklungsaufwand einsparen.
Was ist die richtige Reihenfolge?
Im Wesentlichen beruht die Entscheidung/Vorgehensweise auf dem Zustand der vorliegenden Produktdaten und der jeweiligen Marktsituation der Branche. Sind die Produktdaten zum Beispiel nur schlecht mit Attributen angereichert und von ihrer Struktur her nicht mit einem Shopsystem kompatibel, gelten sie als „schlecht“. So können mehrere Szenarien entstehen, die alle ihr Für und Wider haben:
Szenario 1: Die Produktdaten sind gut
Es kann direkt mit der Entwicklung einer E-Commerce-Plattform gestartet werden, da etwaige Umstrukturierungen nicht nötig sind oder nur einen sehr geringen Aufwand bedürfen. Deshalb ist ein PIM unter Umständen nicht nötig, kann aber im Nachgang eingeführt werden. Vor allem dann, wenn durch den Erfolg des Onlineshops zum Beispiel auch das Produkt-Portfolio erweitert wird. Ein PIM kann dann zusätzlich für mehr Struktur und klarere Prozess-Abläufe sorgen.
Szenario 2: Produktdaten sind schlecht
Dies tritt vor allem bei Unternehmen auf, die beim digitalen Wandel noch ganz am Anfang stehen und dementsprechend keine oder wenige Erfahrungen im E-Commerce haben. Aus diesem Grund sollte hier zunächst mit einem PIM gestartet werden, um all die Daten in den nötigen Zustand zu bringen. Die Entwicklung einer E-Commerce-Plattform mit schlechten Produktdaten ist wenig sinnvoll, da es dadurch zu erheblichem Mehraufwand und Verzögerungen kommt.
Szenario 3: Produktdaten sind „ok“
Hier lässt sich ein Mittelweg einschlagen und zunächst mit einem MVP (Minimum Viable Product) in Kombination mit einem PIM beginnen. Dies dient als optimale Vorbereitung für eine weiterführende E-Commerce-Plattform.
Eine Herangehensweise, die hauptsächlich während der Pandemie einen großen Schub an Zuspruch erhalten hat – was genauer betrachtet nur logisch ist. Denn mit einem MVP lässt sich in kurzer Zeit ein nutzbares, digitales Produkt für die Kunden bereitstellen.
Deswegen macht es Sinn, noch einmal genauer auf dieses einzugehen.
MVP: Mittelweg oder optimale Lösung?
Neben der ausführlichen Implementierung aller Systeme, die für eine vollumfängliche Digitalisierung nötig ist und kosten- sowie zeitaufwändig ist, hat sich die Herangehensweise auf Basis eines Minimum-Viable-Product (MVP) in den letzten Jahren als vielversprechender Einstieg erwiesen.
Jedoch bringt die Umsetzung via MVP Im Anforderungsmanagement auch Herausforderungen mit sich, die von Unternehmen und Dienstleistern sehr umsichtig angegangen werden sollten. Was PIM- und E-Commerce-Dienstleister durch fokussierte Projektteams in der Umsetzung leisten können, kann die Kunden (in dem Fall ein Unternehmen) häufig überfordern. Denn häufig werden solche Projekte neben dem hauptsächlichen Tagesgeschäft umgesetzt, was zu Folge hat, dass oft die nötige Kapazität an Personal und Projektplanungs-Expertise fehlt.
Dies bedroht unmittelbar den Projekterfolg im Ergebnis und kann sowohl Zeit- und Budgetrahmen überschreiten.
Außerdem sollte das MVP nicht als Projektform für kleine Budgets missverstanden werden. Ein MVP ist in seiner ersten Ausprägung zwar deutlich günstiger, kommt zu Beginn aber nur mit einer minimalen Funktionalität an den Start. Die richtige Herangehensweise für ein MVP setzt eine kontinuierliche Investition in die PIM- und E-Commerce-Lösung voraus, sodass aus dem zunächst kleinen, digitalen Produkt ein vollwertiger Onlineshop entstehen kann, der dem Unternehmen als ernstzunehmender Verkaufskanal dient.
Zusammenarbeit und genau Planung sind die Schlüssel
Und so liegen die Erfolgshebel für eine erfolgreiche Digitalisierung klar auf der Hand: Bereits im Anforderungsmanagement muss zwischen Kunde, E-Commerce- und PIM-Agentur eine enge Abstimmung stattfinden. Basierend auf dem Zustand der Produktdaten kann aus jedem der oben genannten Szenarien ein Produkt entstehen, das den digitalen Wandel in seiner pursten Form einläutet.
Als Teil von valantic greifen wir bei E-Commerce-Projekten gerne auf die Expertise der PIM-Experten von ADSCAPE zurück, die ebenfalls Teil der valantic-Gruppe sind. Wollen auch Sie mit Ihrem Unternehmen die digitale Transformation angehen? Sprechen Sie uns gerne an!
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