Plant ein Unternehmen, einen Onlineshop auf Basis von Adobe Commerce an sein SAP-System anzubinden, können einige technologische Chancen genutzt werden. Welche das sind und worauf es beim Integrationsprozess ankommt, beschreiben wir im Blog. Außerdem zeigen wir erfolgreiche Praxisbeispiele aus netz98-Kundenprojekten.
ERP-System und Shopsoftware passend auswählen
Ob ein Unternehmen in den E-Commerce einsteigen oder einen bereits bestehenden Onlineshop auf eine andere Shopsoftware umziehen möchte: In beiden Fällen stellt sich die Frage, wie effizient das neue E-Commerce-System in die vorhandene IT-Infrastruktur integriert werden kann. Nur wenn dies nahtlos möglich ist und beide Seiten effektiv zusammenarbeiten, bringt das Integrationsprojekt am Ende eine erfolgreiche E-Commerce-Plattform hervor.
Dreh- und Angelpunkt auf Firmenseite ist zweifellos das eingesetzte ERP-System. Wird es geschickt mit der ausgewählten Shopsoftware kombiniert, entsteht im Idealfall eine perfekte Symbiose zwischen beiden Systemen. Diese befähigt das Unternehmen letztlich, in seinem Onlineshop umfangreiche Produktpaletten abzubilden und einen großen, vielfältigen Kundenkreis zu bedienen.
Strategie zur SAP-Systemintegration aufstellen
Handelt es sich bei dem vorhandenen ERP-System um SAP, gibt es für Unternehmen einige Chancen beim Aufbau der E-Commerce-Plattform. Verstärkt wird dies, wenn ein vielfältiges Shopsystem wie Adobe Commerce (Magento) angebunden werden soll. Insofern ist es unerlässlich, sich die besonderen Vorzüge von SAP und Adobe Commerce zu vergegenwärtigen und daraufhin eine durchdachte Strategie für die Softwareintegration aufzustellen. Diese sollte sowohl technologische als auch organisatorische Aspekte umfassen, die beim Integrationsprozess vom Unternehmen und etwaigen Dienstleistern zu berücksichtigen sind.
Zur Vorbereitung des Prozesses gilt es, zu klären, wie das Projektteam aufgestellt sein soll: Welche Fachbereiche aus dem Unternehmen sind einzubinden? Wie hoch wird der jeweilige Arbeitsaufwand sein? Besonders gefragt sind hierbei Prozessexperten und Fachleute für System Architektur bzw. Infrastruktur. Sie haben vor dem Projektstart zu analysieren, welche Möglichkeiten zur Anbindung des Shopsystems an das SAP-System es überhaupt gibt und welche Schnittstellen es dafür braucht. Dabei ist stets das Verhältnis zwischen dem Leistungsumfang der Software, dem verfügbaren Budget und der maximal erreichbaren Performance im Auge zu behalten.
SAP BTP als leistungsstarke Basis verwenden
Zentraler Ausgangspunkt für den Integrationsprozess ist die Hosting-Form des SAP-Systems. Es empfiehlt sich perspektivisch in jedem Fall, auf das zukunftsweisende Cloud-Hosting zu bauen – zumal die serverbasierte On-Premise-Lösung SAP PO nur noch bis 2027 unterstützt wird. Hat ein Unternehmen die cloudbasierte SAP Business Technology Platform (SAP BTP) im Einsatz, bildet diese eine besonders performante Basis für die Anbindung der Shopsoftware.
Das liegt vor allem an der simplen und schnellen Datenmigration. So setzt SAP BTP auf die erprobten Standardschnittstellen REST, SOAP und OData. Darüber können insbesondere die einzelnen Module von Adobe Commerce einfach und zuverlässig angebunden werden, da diese Shopsoftware von Haus aus dieselben Schnittstellen unterstützt.. Somit verringert sich der Entwicklungsaufwand während des Integrationsprozesses enorm.
Daten reibungslos migrieren
Generell ist es dringend geboten, dass Unternehmen für die Datenmigration eine solide Grundlage mit allen wichtigen Informationen aus ERP-, PIM-, und CRM-System schaffen. Diese Daten sollten vollständig und konsistent aufbereitet werden, um eine dauerhaft reibungslose Synchronisierung zu ermöglichen. Hierbei hilft es, die standardisierten Schnittstellen mit einer individuellen Middleware zu kombinieren. Für den Einsatz einer Middleware gibt es unzählige Gründe, häufig durch firmeninterne oder gar rechtlich vorgeschriebene Rahmenbedingungen.
Eine geeignete Lösung dafür ist etwa die Middleware n98-POSTAL®, die auf Anforderungen des E-Commerce spezialisiert ist und als hoch performante Lösung perfekt mit SAP BTP harmoniert. Die Middleware funktioniert als eigenständige Anwendung und kann flexibel und simpel an unterschiedliche, individuelle Vorgaben angepasst werden. Durch diese externe Anwendung, die Daten über standardisierte und unveränderliche Schnittstelle mit Adobe Commerce austauscht, können bei Updates des Shopsystems Kosten und Aufwände reduziert werden.
Prozesse innerhalb der IT-Landschaft analysieren
Bei allen individuellen Anforderungen eines Unternehmens an die Symbiose aus SAP- und Shopsystem sollten im Integrationsprojekt stets auch die einzelnen Prozesse in Bezug zur gesamten IT-Landschaft betrachtet werden. Das Projektteam sollte sich vergewissern, in welchem Teil der Infrastruktur welcher Prozess stattfindet und welche Auswirkung das auf den Integrationsvorgang hat. Auf diese Weise können überflüssige Duplikate im System vermieden werden.
Ein Beispiel: Bevor das Projektteam beginnt, innerhalb des Shopsystems die Preisfindung den bereits bestehenden Prozessen des ERP nachzubilden, kann auch direkt auf die bereits vorhandene Funktion aus dem SAP-ERP-System zurückgegriffen werden. Letzteres verfügt über eine Preisberechnung, die sich ganz einfach über die SAP BTP innerhalb des Gesamtsystems abrufen lässt. Das Team braucht sich für diese Funktionalität also keine zusätzliche, unnötige Arbeit machen. Verfügt das Unternehmen oder der eingebundene Dienstleister über die entsprechende Expertise, können solche Prozessanalysen gezielt vorgenommen werden.
Erfolgreiche Migrationsprozesse bei netz98-Kunden
Unsere netz98-Fachleute haben ihr Know-how in punkto SAP-Integration bereits mehrfach unter Beweis gestellt. So hat das netz98-Team beispielsweise beim Kunden FLYER – einem Anbieter hochwertiger E-Bikes – eine nahtlose SAP-Integration für den Onlineshop auf Magento 2 Basis geschaffen. Dadurch war der Weg bereitet, um eine funktionable E-Commerce-Plattform für B2B und B2C an den Start zu bringen, die den Flyer-Kunden mehr Service bietet sowie einen höheren Digitalisierungs- uns Automatisierungsgrad erreicht. Durch die direkte Verbindung der SAP-Produktwelt von FLYER mit Magento 2 funktioniert der Austausch von Bestellungen, Händler- und Produktdaten zwischen ERP- und Shopsystem automatisch.
Für den Schweizer Industriekonzern BBC Group hat netz98 eine performante Integration von SAP Services realisiert. Der Onlineshop der Business Unit Cellpack Technologies (CTE) wurde mit seinem Frontend vollständig an SAP angebunden. Seither verfügt er über eine Live-Preisabfrage, die auf dem SAP Pricing Service basiert. Ebenfalls angebunden ist eine Live-Abfrage zu Produktbeständen sowie ein direkter Produktimport aus SAP in das auf Adobe Commerce basierende Shopsystem. Zudem hat das netz98-Team eine Produktkonfiguration mit Live-Schnittstelle zu SAP implementiert, die den Kunden von CTE ein schnelles und individuelles Erstellen der angebotenen Halbzeuge wie Platten oder Kunststoffrohren ermöglicht.
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