Ein wichtiger Baustein, um die Digitalisierung meistern zu können, ist die Qualität von Produktdaten. So kann ein ordentliches Produktdaten-Management zur deutlichen Optimierung von Prozessen beitragen.
Im E-Commerce ist die Qualität der Daten extrem wichtig
Die Studie „ProDa 2017: Produktdatenmanagement in Industrie und Handel“ von SDZeCOM und der Hochschule Aalen zeigt, dass Produktdaten und der effiziente Umgang damit für fast alle teilnehmenden Unternehmen (84%) heute schon eine sehr große Wichtigkeit haben.
Durchschnittlich kommunizieren die befragten Hersteller und Händler die Produktinformationen über vier Touchpoints an ihre Zielgruppe. Neben den klassischen Kanälen wie Katalogen und Flyer, nehmen moderne Online-Kanäle wie E-Commerce, Mobile-Apps und Social Media einen hohen Stellenwert im Kommunikations-Mix ein.
Gerade im E-Commerce spielt die Qualität der Produktinformationen eine entscheidende Rolle. Sie wirkt sich unmittelbar auf KPIs wie Conversion-Rate und Retourenquote aus. So gaben zum Beispiel in einer Umfrage von Statista im Jahr 2016 knapp 90% der befragten Unternehmen an, dass die Produktinformationen sehr relevant für die Auswahl des Onlineshops sind. Und in einer 2015 durchgeführten Studie vom ECC Köln sind 83% der Onlinehändler der Meinung, dass detaillierte Produktinformationen den größten Einfluss auf die Retourenquote ihres Onlineshops haben.
Optimierungspotentiale im Umgang mit Produktdaten
Viele der größeren Unternehmen setzen bereits spezielle IT-Systeme wie PIM (Product Information Management) oder MDM (Master Data Management) zur Unterstützung des Produktdatenmanagements ein. Nachholbedarf haben sehr viele in einer durchgängigen Definition ihrer Prozesse im Umgang mit den Daten. Aktuell sind hier erst 30% gut aufgestellt, so das Ergebnis der Studie „ProDa2017“. Viele der Hersteller und Händler sehen daher für die Zukunft große Potentiale in der Optimierung der Geschäftsprozesse (90%), in der Verbesserung der Datenqualität (77%) und den Möglichkeiten zur Umsatzsteigerung (51%).
Um diese Chancen zu nutzen, steht bei vielen Unternehmen das Thema Daten-Prozesse, IT-Infrastruktur und Weiterbildung der Mitarbeiter auf der Aufgaben-/Investitionsliste für 2018.
Drei Tipps für mehr Datenqualität im E-Commerce
Wie können Unternehmen die Qualität ihrer Produktdaten erhöhen? Hierfür gibt es drei grundlegende Ratschläge:
- Häufig beginnt die Suche der Kunden nach einem Produkt im Internet. Damit die Produkte eines Onlinehändlers unter den Top-Suchergebnissen bei Google und Co. erscheinen, sollten die Beschreibungen vollständig sein und die richtigen Keywords enthalten. Für ein gutes Ranking müssen umfangreiche und aussagekräftige Produktinformationen bereitgestellt werden.
- Für eine optimale Produktpräsentation in einem Onlineshop ist zudem ein hochwertiges Bild- und Videomaterial entscheidend für den Verkaufserfolg. Dabei kann es insbesondere für Händler sinnvoll sein, die Produkte selbst zu fotografieren anstatt Abbildungen von den Herstellern zu verwenden.
- Jede Zielgruppe braucht spezielle Produktinformationen. Ein Hersteller zum Beispiel argumentiert gegenüber einem Händler mit anderen Produktmerkmalen, als dieser es gegenüber dem Endkunden tut. Und um Produktinformationen auch in anderen Ländern zur Verfügung zu stellen, müssen neben der Sprache auch Maßeinheiten und Bilder an die jeweiligen Zielgruppen angepasst werden.
Fazit
Digitalisierung von Geschäftsprozesse: Hersteller und Händler haben erkannt, welches Potential der effiziente Umgang mit Produktdaten für das eigene Business bringt. Auch wenn die Herausforderungen mit den Daten sehr unterschiedlich sind, haben doch fast alle Unternehmen bereits konkrete Maßnahmen geplant, um das zukünftige Datenaufkommen sicher zu meistern. Damit meistern sie einen wichtigen Baustein für ihre Digitalisierung.
Bilder: iStock, SDZeCOM