Als Brücke zwischen der physischen und der digitalen Welt haben QR-Codes vor allem in den letzten Monaten an Popularität gewonnen. Gerade im E-Commerce bieten die schwarz-weiß-Quadrate ein meist noch unausgeschöpftes Potential.
QR-Codes sind im Alltag angekommen
Beim Betreten von Restaurants und Einkaufläden, während des Bezahlvorgangs oder auf der Suche nach Informationen zu einem Produkt – das Scannen von QR-Codes ist besonders in den vergangenen Monaten im Zuge der weltweiten Corona-Pandemie zum Alltag geworden. Denn diese ermöglichen viele Aktivitäten wie beispielsweise das Öffnen einer Speisekarte oder das Bereitstellen eines Coupons innerhalb weniger Sekunden in einer berührungslosen und damit von äußeren Umwelteinflüssen sicheren Umgebung. Doch auch im Handel sind die 2D-Codes angekommen. Neben der Möglichkeit das Offline- mit dem Online-Geschäft zu verbinden, bieten QR-Codes vor allem im E-Commerce eine Vielzahl an Einsatzoptionen.
Wie funktionieren QR-Codes?
Auch wenn QR-Codes gerade wieder mächtig an Popularität gewinnen, entstanden die ersten 2D-Codes bereits in den 1990er Jahren. Die Abkürzung QR steht für „Quick Reponse“. Bei den 2D-Bildern aus Linien, Punkten und anderen Formen handelt es sich um eine grafische Kodierung von Informationen. Die Daten der meist schwarz-weiß kontrastierenden Flächen können mithilfe eines Smartphones oder ähnlichem (mobilen) Gerät mit Kamera ausgelesen und elektronisch weiterverarbeitet werden. Dabei wird der QR-Code einfach gescannt und das Smartphone direkt an die verknüpfte Website oder digitale Funktion weitergeleitet.
Barcode vs. QR-Code
QR-Codes unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum vom herkömmlichen Barcode, welchen man auf fast allen Produkten im Einzelhandel findet. Jedoch gibt es einige Unterschiede. So ist das größte Unterscheidungsmerkmal die Art, Menge und Vielfalt der Informationen, die der Code enthält. Im Gegensatz zum Barcode, der Informationen ausschließlich in horizontaler Richtung enthält, kann der QR-Code sowohl in horizontaler als auch vertikaler Richtung kodieren. Aus diesem Grund werden QR-Codes auch als 2D-Code bezeichnet – der übliche Barcode ist demnach ein 1D-Code. Durch die zweidimensionale Anordnung können in QR-Codes mehr Daten gespeichert werden.
Vorteile
Das Potenzial für die Verwendung von QR-Codes ist schier grenzenlos. Durch die Möglichkeit, Daten im 2D-Code zu hosten und bereitzustellen, ergeben sich einige Vorteile:
- schnell: Mithilfe von QR-Codes kann innerhalb weniger Sekunden auf Daten zugegriffen und Informationen schnell ausgespielt werden.
- einfach: Für den Kunden ist der Umgang mit QR-Codes relativ simpel. Um an die gewünschten Informationen zu kommen, wird lediglich ein Smartphone benötigt, das den Code scannt.
- nachhaltig: Durch QR-Codes kann Papier eingespart werden, da diese die Informationen zum Produkt digital bereitstellen.
- aktuell: Die im QR-Code gespeicherten Informationen lassen sich vergleichsweise leicht aktualisieren und müssen nicht für jede Neuerung ersetzt werden.
- günstig: QR-Codes sind ein relativ kostengünstiges Marketingmittel. Einmal erstellt, können sie Folgekosten, wie beispielsweise das Drucken von Werbematerialen einsparen.
Enormes Potential für den E-Commerce
QR-Codes können das Einkaufserlebnis sowohl für den Kunden als auch für den Händler vereinfachen. So bergen diese ein enormes Potenzial, die Funktionsweise von Marketing, Vertrieb und Kundenservice zu verbessern. Im Folgenden werden einige Anwendungsfälle genannt, wie QR-Codes im E-Commerce eingesetzt werden können.
1) Traffic generieren
Um im E-Commerce erfolgreich zu sein, müssen potentielle Kunden den Onlineshop möglichst einfach finden können. Mithilfe des Codes können die Kunden in wenigen Sekunden direkt auf den Shop bzw. die Website geleitet werden, ohne dem Umweg der Eingabe einer URL oder Suchmaschinennutzung. Der direkte Zugriff steigert die Online-Präsenz sowie den Traffic des Shops. Je mehr Menschen sich im Shop aufhalten, desto höher ist die Chance, dass ein Einkauf getätigt wird.
2) Coupons und Rabatte
Kunden lieben Rabatte, Sonderaktionen und Coupons – auch hier können QR-Codes einfach eingesetzt werden. Besonders daran ist, dass nicht erst ein Rabattcode oder ähnliches beim Bestellvorgang eingetragen werden muss, sondern der Coupon durch das Scannen das QR-Codes automatisch aktiviert wird. Das vereinfacht den Prozess erheblich und stärkt die Kundenloyalität.
3) Kundenfeedback
Im E-Commerce fällt ein beratendes Kaufgespräch in der Regel weg und es gibt im Gegensatz zum physischen Einkaufen wenig bis keine Interaktion zwischen dem Kunden und dem Händler. Umso wichtiger sind Kundenbewertungen, die auf der Website kommuniziert werden. Auch hier können QR-Codes helfen, Feedback zu erhalten und so Produkte oder den Service zu verbessern. Um Kunden zu einem Feedback zu bewegen, ist es wichtig, dass der Prozess möglichst einfach ist. Durch das Scannen des QR-Codes können Kunden direkt und einfach auf die richtige Seite geleitet werden, um ihre Bewertung zu hinterlassen.
4) Kundensupport
Für einen verbesserten Kundensupport senkt ein QR-Code die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme. Durch das Scannen kann einfach mit dem Unternehmen via Telefon, SMS oder E-Mail in Kontakt getreten werden ohne vorher mühsam die Informationen auf der Website zu recherchieren.
5) Marketing
Auf Einkaufskarten, Plakate, Produktverpackungen oder in Zeitschriften – der QR-Code kann beinahe überall eingesetzt werden und bietet somit eine ideale Werbemöglichkeiten für den E-Commerce-Shop. Neben der Offline-Werbung können QR-Codes aber auch digital bereitgestellt werden, beispielsweise in E-Mails oder auf Social Media. Neben der direkten Verlinkung zum Webshop kann hier z.B. auch nur auf ein bestimmtes Produkt oder eine Aktion direkt gelenkt werden.
6) Kombination von Offline und Online-Handel
QR-Codes ermöglichen es physische Kunden zu digitalen Kunden umzuwandeln. Angenommen ein Kunde shoppt in einem Ladengeschäft und sieht dort ein Kleidungstück, das ihm gefällt, aber leider nicht mehr in seiner Größe verfügbar ist. Mit dem Scannen des Produktes per QR-Code wird dieser direkt auf das Produkt im Webshop geleitet. Hier kann er nachschauen, ob das Produkt online in seiner Größe verfügbar ist und direkt bestellen. Dazu erhält er weitere Informationen zum Produkt. Eine weitere Möglichkeit, die vor allem im B2B gerne genutzt wird, ist nach wie vor das Bestellen über einen physischen Produktkatalog. Auch hier kann ein QR-Code die Brücke zwischen analoger und digitaler Welt schlagen. So besteht die Möglichkeit, bei jedem Produkt einen dazugehörigen QR-Code zu platzieren, der auf das Produkt im Shop leitet. Möchte ein Kunde das Produkt kaufen, muss er diese nun nicht mehr im Webshop suchen oder telefonisch mit Artikelnummer bestellen. Es wird ihm direkt im Onlineshop mit allen nötigen Informationen und der Möglichkeit zum Kauf bereitgesellt.
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