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Best-Ager Online-Shopping

Best Ager: Kaufkräftige Zielgruppe mit Lust auf Online-Shopping

Die gute Nachricht ist: Die globale Digitalisierung ist nicht spurlos an den sogenannten Best Agern vorübergegangen. Diese Generation ist deutlich technikaffiner als viele (Jüngere) denken und online bemerkenswert aktiv.

Wer sind eigentlich diese Best Ager?

Bei den Best Agern handelt es sich keinesfalls um eine homogene Gruppe – allerdings sind Senioren oder junge Erwachsene dies ja auch nicht. Um wichtige Erkenntnisse zu erlangen sind solche Einteilungen jedoch ein probates Mittel.

Zudem werden Best Ager in der Literatur nicht immer eindeutig definiert. Es existieren Studien, welche die Gruppe ausweiten und die Senioren (65+) einbeziehen. Wir schließen uns hier der präferierten Einteilung an und siedeln sie zwischen jungen Erwachsenen/Young Adults (20-49) und Senioren (65+ Jahre) an.

Auch wenn Artikel und Studien über Golden Ager, Silver Surfer oder einfach 50+ sprechen, sind in der Regel die Best Ager (50-64 Jahre) gemeint.

Was machen Best Ager im Internet?

Best Ager sind vielfach begeisterte Internetnutzer, also längst keine Technikneulinge mehr. Den versierten Umgang mit Computern vielfach aus dem Berufsleben gewohnt, möchten sie auch in der Freizeit nicht auf digitale Geräte und die vielfältigen Internet-Aktivitäten verzichten. Folglich sind immer mehr Best Ager online unterwegs und auch die Dauer, die sie im Internet verweilen, steigt stetig an.

Tägliche Nutzungsdauer Internet

Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2016 und 2017

Begeisterte Internet-Nutzer

Insgesamt nahm die Internet-Aktivität in Deutschland auch im Jahr 2017, wie bereits in den vergangenen 20 Jahren, erneut zu. Mittlerweile nutzen knapp 90% (das sind über 62 Millionen Menschen), das Internet. Statistisch betrachtet verbringt jeder Deutsche insgesamt 149 Minuten am Tag im Netz (21 Minuten mehr als noch 2016).

Einer Online-Studie von ARD und ZDF für das Jahr 2017 zufolge liegt die Zahl der täglichen User bei 72%, das entspricht 62,4 Millionen (Befragte ab 14 Jahren). Die hier näher beleuchtete Gruppe der Best Ager findet sich in der Studie in der Gruppe der 50-69 Jährigen wieder und die ist täglich im Schnitt satte 1,5 Stunden online unterwegs, das sind noch einmal 13 Minuten mehr als noch 2016. Das ist zwar deutlich weniger als in den beiden anderen Gruppen (zum Vergleich: bei den 14-29 Jährigen sind es 4,5 und die den 30-49 Jährigen 3 Stunden Internet-Aktivität pro Tag), aber immer noch viel.

Vom Pflegen familiärer Kontakte zum Online-Shopping

Via Facebook mit Freunden und Familienmitgliedern in Kontakt bleiben, E-Mails senden und empfangen, auf Ebay mitsteigern oder YouTube-Videos teilen, Musik herunterladen, Preisvergleichstools befragen,  sich mit anderen in Foren austauschen: All das gehört zu unserem Leben einfach dazu und die Silver Surfer (im Gegensatz zu den „Offlinern“) beteiligen sich hier ebenfalls rege.

Nutzungsdauer nach Arten der Internet-Nutzung

Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2016 und 2017 (Sonstige Internetnutzung: Surfen, Shoppen, Spielen)

Von den gut 1:38 Stunden werden 11 Minuten für die mediale Internetnutzung und 40 Minuten für die individuelle Kommunikation genutzt. Fast eine Stunde (58 Minuten) verbringen Silver Surfer (hier definiert: 50-69 Jahre) mit Surfen, Spielen und Shoppen.

Silver Surfer reiten auf der Digitalisierungswelle

Jüngere Menschen nutzen das Internet heute zwar noch intensiver, allerdings steigt der Anteil der älteren Menschen, die online sind, stetig an. Aktuell ist fast jeder Zweite über 50 bereits in den sozialen Netzwerken (Facebook etc.) aktiv. (BITKOM-Umfrage unter 1.023 Internetnutzern)

Auch die Tendenz unterwegs online zu gehen – und das vermehrt mit dem Smartphone (Mobile First bzw. Mobile Only) – ist zu beobachten: 14 % (2016: 12 %) gehen täglich außer Haus online (Gesamt: 30%).

Begeisterte die bequeme Möglichkeit über Facebook & Co. mit Familienmitgliedern und Freunden in Kontakt zu bleiben am Anfang noch vorrangig, so öffnen sich Best Ager auch mehr und mehr dem E-Commerce. Auch die Produkt-Recherche und der Einkauf bei Amazon & Co. gehören längst zu ihrem Alltag. Die Best Ager sind also mittendrin in der digitalen Welt und nutzen das vielfältige Angebot eifrig.

Vielversprechende Zielgruppe für Online-Händler

Fast zwei Drittel der Best Ager betreiben heute regelmäßig Online-Shopping (Quelle: Branchenverband Bitkom). Mehr und mehr freunden sie sich auch damit an, nach der Online-Recherche das Produkt auch gleich per Klick zu bestellen und nicht erst im Laden anzusehen und dann auch vor Ort zu kaufen.

Best Ager, das sind also vielfach aktive, anspruchsvolle Kunden mit großer Kaufkraft, die sich für ihre Touren ein hochwertiges Bike anschaffen, auf teure Autos setzen und beispielsweise viel reisen. Wenn es um das Recherchieren neuer Produkte und schließlich um den Kauf geht, nutzen sie immer häufiger das Word Wide Web. Online-Händler können bei dieser Zielgruppe vor allem mit einer hohen Usability und einem guten – über den Kauf hinausreichenden – Service punkten.

Alt war gestern

Nie zuvor waren Best Ager so vital, modebewusst und erlebnishungrig wie heute. Umfragen zeigen, dass sich inzwischen 70 Prozent dieser Zielgruppe zu den aktiven und für Lifestyle-Trends empfänglichen Menschen zählen. Das drückt sich auch in der Kauflaune der Best Ager aus: Mehr als 80 Prozent ihrer Einnahmen investieren sie in Konsumgüter. Da ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung zudem stetig wächst und bis 2050 jeder Dritte älter als 50 Jahre alt sein wird, ist das Marktpotenzial enorm. Schon heute verfügt die Generation 50plus über die größte Kaufkraft aller Altersschichten, allein in Deutschland über 720 Milliarden Euro.  (…) In der Mitte der Gesellschaft, in der Mitte des Lebens – so fühlen sich Best Ager von heute.  

(www.tristylegroup.com)

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Der schnelle Einkauf ohne vorherige Recherche ist bei den anspruchsvollen Best Agern (noch) nicht so verbreitet: Vor größeren Anschaffungen informieren sich über drei Viertel im Internet. Mehr als jeder Zweite nutzt Preisvergleichs-Tools oder liest Bewertungen anderer Verbraucher. „Dabei sind Produktbewertungen und Empfehlungen für ältere Verbraucher zentrale Entscheidungskriterien“. (Alexander Wild, Redner). Noch wichtiger bleibt es aber für sie noch, das Produkt vor Ort im Geschäft mit eigenen Augen zu begutachten.

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Aus Marketingsicht sind Best Ager ausgesprochen interessant: Häufig gut situiert, mit einem Plus an Zeit, denn die Kinder sind ja schon aus dem Haus. Sie fühlen sich jung und gehören keineswegs zum alten Eisen. Und, das zeigt sich ganz eindeutig: Ihr Interesse an technischen Errungenschaften ist bemerkenswert hoch.

Kaufkräftig, konsumfreudig, qualitätsbewusst & technikaffin

Hier wird es für alle Online-Händler interessant, wenn sie diese große Zielgruppe nicht längst in den Fokus genommen haben. Denn die Gruppe der Best Ager wird aufgrund des demografischen Wandels immer größer.

Aufgrund der vermehrten Nutzung von Online-Diensten und -Shops tun Unternehmen gut daran – neben der lange fokussierten Gruppe der 14-49 Jährigen – auch beim Thema Onlinehandel die Silver Surfer anzusprechen. Denn der weltweite Digitalisierungstrend macht auch vor der dieser Zielgruppe nicht Halt. Im Gegenteil: Sie sind deutlich agiler und technikfreundlicher, als vielfach (noch) vermutet.

Fazit

Die Generation 50+ ist heute in vielerlei Hinsicht auf einem anderen Niveau als noch vor wenigen Jahrzehnten. Slogans wie „50 ist das neue 30“ etc. kommen nicht von ungefähr. Und das zeigt sich auch im Shopping-Verhalten.

Die Silver Surfer weisen eine hohe Medienkompetenz und eine positive Grundhaltung den Vorteilen der Digitalisierung gegenüber auf. Ihr Nutzungsverhalten ist identisch mit dem der Restbevölkerung.

(Andréa Bellinger)

Den agilen Best Agern ist eben auch online viel zuzutrauen. Sie haben Spaß an Innovationen, häufig etwas mehr Zeit als ihre jüngeren Mitmenschen und sind nicht selten finanziell gut gestellt. Die ideale Zielgruppe also für alle Unternehmen, die Onlinehandel betreiben.

Doch es hält sich hartnäckig das Vorurteil, dass Best Ager technischen Errungenschaften gegenüber allzu skeptisch eingestellt sind und, wenn überhaupt, nur zögerlich an diesen teilhaben (möchten). Dieses Vorurteil gilt es endlich auszuräumen.


Weitere lesenswerte Artikel rund um die Themen E-Commerce und Digitalisierung haben wir in der neuen Ausgabe unseres eCOM|MAG für Sie zusammengestellt:

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Bilder: feepik, ARD/ZDF-Onlinestudie

 

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Hartwig Göttlicher
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