UX- und UI-Design spielen im E-Commerce eine große Rolle. Erst ein stimmiges Webdesign schafft Mehrwert und erreicht die Zielgruppe. Zeit investieren möchte niemand, aber das Gefühl abgeholt und kurz dem Alltag entrissen zu werden, mag jeder. Was beim Kunden ankommt sind demnach intuitive Usability sowie das Wecken von Emotionen. Wir berichten im Blog über essenzielle UX- und UI-Trends 2023.
Professionelles Webdesign schafft Umsatz
Ein stimmiges Webdesign ist ausschlaggebend für den Erfolg einer Website. Bietet der Besuch des Webshops kein positives Erlebnis, ist der potenzielle Kunde schnell wieder weg. Im Entwicklungsprozess eines E-Commerce-Projekts hat das User Experience Design (UX-Design) also einen hohen Stellenwert. Ebenso wichtig ist das User Interface Design (UI-Design). Beide Elemente des Webdesigns hängen zusammen und haben das Ziel, den Mehrwert für den Kunden zu steigern, z.B. indem Prozesse einfacher, schneller und intuitiver werden. Details speziell zum Thema „Erfolgreiches UX-Design“ haben wir bereits in einem Blogbeitrag erläutert.
Der E-Commerce-Markt wächst beständig weiter, und die Technik entwickelt sich entsprechend mit und folgt den Kunden-Bedürfnissen. Personalisierung, Nachhaltigkeit sowie Barrierefreiheit sind nur drei der wichtigsten Schlagworte. Im Folgenden schauen wir uns die relevanten UX- und UI-Trends dieses Jahres an.
Prägende UX- und UI-Trends 2023
Webdesign umfasst einige Elemente. UX und UI sind nur zwei davon. Um sich mit einem Onlineshop von der Konkurrenz abzuheben und ein Band zum Kunden zu knüpfen, ist es wichtig mit den Trends Schritt zu halten. Zu den vorherrschenden UX und UI Trends 2023 gehören folgende:
- Dark Futuristic UI und Anti-Light Modes (Dark Modes)
Dunkle Benutzeroberflächen – bekannt als Dark Modes – werden immer beliebter und überholen den hellen Modus in vielen digitalen Designs. 2023 zeigt sich eine Weiterentwicklung in Richtung futuristischer dunkler UI und Anti-Light Modes. Diese bieten eine angenehme visuelle Ästhetik und ermöglichen es dem Designer, Schwerpunkte und wichtige Elemente auf dem Bildschirm hervorzuheben. Daneben verbrauchen sie weniger Energie und schonen die Augen, besonders in Umgebungen mit geringer Beleuchtung. In Bezug auf Barrierefreiheit und die Gestaltung für Nutzer mit eingeschränktem Sehvermögen besteht eine besondere Relevanz dunkler Modi. Hier kann ein besseres Erlebnis gewährleistet werden.
Für Konsumenten, die nach wie vor den hellen Modus bevorzugen, wird einfaches Weiß oft durch Off-White ersetzt. Diese Farbe – die als Grauzone zwischen Schwarz und Weiß definiert ist – ist fließender und schonender für das Sehvermögen der Nutzer.
- Immersive Scrolling
Immersives Scrollen war bereits 2022 ein Thema. Beim Scrollytelling verharrt der Nutzer an einer Stelle und durch Scrollen entfaltet sich eine Geschichte auf dem Bildschirm. Dabei werden Bewegung und Animation von Bildern, Text, Hintergründen und Illustrationen genutzt. Nun kann der Bildlauf selbst modifiziert werden, um bestimmte Verhaltensweisen zu erreichen, wie z.B. die Veränderung der Form eines Bildes.
Die Animationen werden immer weiter verfeinert und somit zu einem Werkzeug für Designer, um Geschichten anzureichern. Ein E-Commerce-Unternehmen kann dies geschickt für die Präsentation seiner Produkte nutzen und diese etwas erzählen lassen. Ziel: Das Stöbern im Shop wird für den Kunden zu einem angenehmen und fesselnden Erlebnis.
- Green UX und Nachhaltigkeit
Immer mehr Unternehmen legen Wert auf nachhaltige Praktiken. Green UX konzentriert sich auf Designelemente, die weniger Ressourcen verbrauchen und zu einem geringeren ökologischen Fußabdruck beitragen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Designer, umweltfreundliche Praktiken zu fördern. Von nahtlosen, umweltfreundlichen Benachrichtigungen über umweltfreundliche Animationen bis hin zur Gestaltung von Produkten, die zur Abfallvermeidung beitragen und das Recycling fördern. UX- und UI-Designer können wertvolle Verbündete sein, wenn es darum geht, Unternehmen zu motivieren, nachhaltige Designpraktiken und -muster in ihre Websites und Anwendungen zu integrieren.
- Barrierefreiheit als gesetzliche Anforderung
Schon im letzten Jahr war inklusives Design ein wichtiger Trend. Design sollte für alle Benutzer zugänglich sein, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen. Mit der Verabschiedung des Europäischen Rechtsakts über die Barrierefreiheit im Jahr 2023 wird aus einer Best Practice ab 2025 in vollem Umfang eine gesetzliche Vorschrift.
Alle Arten digitaler Produkte müssen dann eine Reihe gemeinsamer Regeln für Barrierefreiheitsstandards übernehmen. Auch das integrative Design wird weiterhin von zentraler Bedeutung sein, ermöglicht es doch Unternehmen, ihre Botschaften und Markenerlebnisse optimal an ihre Zielgruppen zu vermitteln. Es geht z.B. darum, sprachliche und kulturelle Unterschiede sowie demografische Faktoren zu berücksichtigen.
- Advanced Micro-Interactions und Motion Design
Micro-Interactions sind ebenfalls aus dem letzten Jahr bekannt. Sie erwecken z.B. digitale Designs zum Leben und ermöglichen sofortiges Feedback. Diese Funktion bietet eine neue Ebene der Kommunikation mit dem Nutzer und verhilft zu einem verbesserten Nutzererlebnis, das den Nutzer auf der Seite hält.
Da die Bedeutung von Micro-Interactions sowie Motion Design (audiovisuelle Gestaltung von Bewegtbild) weiter zunimmt, werden diese immer komplexer und fortschrittlicher. Neu entstehende Ressourcen erleichtern dabei die Einbindung dieser Animationen in digitale Produkte. Lottie Files ist ein Beispiel, welches es Designern ermöglicht, atemberaubende Animationen zu erstellen und dabei die Dateigrößen gering zu halten und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
- Generative KI zur Erstellung von Design-Assets
Generative Künstliche Intelligenz (KI) kann viele verschiedene Arten von Daten erzeugen und die Technologie wird täglich verbessert. Immer häufiger wird sie zur Optimierung der Nutzererfahrung eingesetzt. Bei einer schnelleren und effizienteren Gestaltung von Benutzeroberflächen ist beispielsweise eine hohe Personalisierung möglich. So verwenden z.B. Designer die KI-Technologie, um Design-Assets zu erstellen, die den Designprozess unterstützen. Einige der beliebtesten Adobe-Design-Tools wie Photoshop und Illustrator unterstützen bereits Funktionen, die generative KI-Technologie nutzen. Und der Markt diesbezüglich wächst weiter und bringt stetig neue Technologien hervor.
- Nostalgia und Sentimental Design
Nostalgisches sowie sentimentales Design bietet eine beruhigende und wohlbekannte Ästhetik. Es nutzt Elemente aus der Vergangenheit, um eine emotionale Verbindung zum Nutzer herzustellen. Millennials und die Generation Z sind z.B. empfänglich für Verweise auf die 90er und frühen 2000er Jahre. Sie wecken Kindheitserinnerungen und lösen ein wohliges Gefühl von Nostalgie aus. Dieser Trend des UI-Designs umfasst viele verschiedene visuelle Stile wie Retrowelle, Vintage, Y2K-Design und mehr.
Tonfall und Botschaften sind neben dem visuellen Aspekt ebenfalls wichtige Bestandteile des sentimentalen Designs. Wenn Nutzer eine Rückmeldung von ihren Apps und Geräten erhalten, z. B. nach einem 10-Kilometer-Lauf, möchten sie sich dafür belohnt fühlen. Die Gestaltung dieser Botschaften mit nostalgischen visuellen Elementen und Mikrotexten bringt die Nutzer ihren Zielen näher und trägt zur Bindung und Kundenloyalität bei.
Usability als Prämisse von UX- und UI-Trends
Dies ist nur eine Auswahl der UX- und UI-Trends, die das E-Commerce-Erlebnis im Jahr 2023 prägen. Allen gemeinsam ist das primäre Ziel, die Benutzererfahrung zu verbessern und die Benutzerfreundlichkeit zu maximieren. Zusammengefasst weisen die Trends auf ein zunehmend empathisches, inklusives und verantwortungsbewusstes Design hin.
Design je nach Zielgruppe
Durch Animationen und Interaktionen kann einem Onlineshop Persönlichkeit verliehen werden. Gerade das Immersive Scrollen hilft, eine Marke mit Leben zu füllen und sich von Wettbewerbern abzuheben. Grundlage ist immer das Wissen um die Zielgruppe. Wer genau gehört dazu und was sind seine Bedürfnisse? Wenn ein nostalgisches Design gewählt wird, dann muss es auch zu den Empfindungen der Zielgruppe passen.
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