Online-Marktplätze gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Die Konkurrenz wächst und ebenso die Komplexität. Dies erfordert ein professionelles Vorgehen und leistungsstarke Software wie sie Adobe Commerce bietet. Vor dem Schritt in die Marktplatzwelt gilt es, die Vor- und Nachteile genau abzuwägen und im Zweifel auf erfahrene Unterstützung zurückzugreifen. Wir erläutern im Blogbeitrag, worauf es zu achten gilt und stellen bedeutende Marktplätze im DACH-Raum vor.
Online-Marktplätze – wachsende Bedeutung erfordert Profiwerkzeug
Mit der Corona-Pandemie ist die Bedeutung von Online-Marktplätzen gewachsen. Wurde das Thema davor überwiegend mit Amazon in Verbindung gebracht, erkannten viele andere Händler – gerade während der Lockdowns – den Wert. Ein regelrechter Sturm auf die Online-Marktplätze setzte ein, in der Hoffnung, stationäre Verluste über die Reichweite der Plattformen ausgleichen zu können. Seitdem ist der Markt noch unübersichtlicher und komplexer geworden und zu einem Geschäftsfeld erwachsen, das einer strategischen Herangehensweise sowie Profiwerkzeuge bedarf, um Erfolg zu bringen.
Adobe Commerce liefert leistungsstarke Basis
Eine Herausforderung von vielen ist es, den Online-Marktplatz an einen bereits existierenden Webshop anzubinden. Adobe Commerce liefert hier eine flexible und leistungsstarke Shop-Software als Basis. Je nach bestehenden Anforderungen kann es Sinn ergeben, eine Middleware einzusetzen. Diese ermöglicht einen Single-Point-of-Truth und somit eine synchrone Betrachtung der Bestände. Ebenfalls kann je nach Ausgangssituation ein Pricing-Tool hilfreich sein.
Die eine Lösung für alle? Gibt es nicht. Daher ist es unerlässlich, sich ein umfassendes Bild von der Ausgangssituation, den Zielen sowie vom jeweiligen Markt zu machen. Gut informiert und mit kompetenter technischer Unterstützung lässt sich dann eine passende Lösung finden, mit der die Teilnahme am digitalen Marktplatzgeschehen zum gewünschten Erfolg führt.
Relevante Fragen für den Erfolg auf Online-Marktplätzen
Von einem Online- bzw. E-Commerce Marktplatz spricht man, wenn physische Güter und auch Services von „Dritten Verkäufern“ angeboten werden, die die Preishoheit innehaben und das Warenrisiko tragen. Das Geschäftsmodell erzielt seine Erlöse sowohl aus den Marktplatzprovisionen und -gebühren als auch aus weiteren Services wie Logistik, Marketing etc.
Der schnelle Einstieg in dieses Geschäftsfeld ist verführerisch – gerade für Start-Ups und agile Unternehmen. Dies sollte jedoch gut überlegt sein und vorher sind einige Fragen zu klären. Dazu zählen z.B. folgende:
- Was soll erreicht werden?
- Welche Zielgruppe gilt es zu erreichen?
- Was ist nötig, um auf Online-Marktplätzen erfolgreich zu sein und was sind die Benchmarks?
- Was sind für meine Branche bzw. Marke die relevantesten Marktplätze?
- Welches Modell gehe ich ein und bin ich bereit die Markthoheit an den Betreiber abzugeben?
- Welche Software oder welcher Dienstleister ist empfehlenswert?
- Wie kann das Marktplatzbusiness in meiner Organisation und Budgetplanung integriert werden?
Auch ist zu berücksichtigen, dass sich trotz einer Schnittmenge die Marktteilnehmenden, Erfolgs- und Funktionsmechanismen im B2C deutlich von den B2B-Märkten unterscheiden und separat betrachtet werden sollten.
E-Commerce im DACH-Raum
Der DACH-Raum – mit Deutschland, Österreich und der Schweiz – zählt zu einer der attraktivsten Regionen für den Onlinehandel in Europa. Die hohe Kaufkraft der Bevölkerung hat besonders großen Wert für Unternehmer. Des Weiteren wird die Region u.a. geschätzt für ihre gut entwickelte Logistik-Infrastruktur, den weit verbreiteten Zugang zum Internet und die wirtschaftliche Stabilität.
Die E-Commerce Wachstumskurve im DACH-Raum verläuft nicht so steil wie auf globaler Basis. Jedoch ist die Konzentration des Onlinehandels auf Online-Marktplätzen in der DACH-Region deutlicher ausgeprägt. Nach einer Studie von Oliver Wyman “The Future of Retail” lag dort 2018 der Marktplatzanteil am gesamten E-Commerce-Umsatz bei ca. 38 Prozent. Bis zum Jahr 2024 wurde eine Steigerung auf 52 Prozent prognostiziert.
Fünf bedeutende Online-Marktplätze
Im Jahr 2015 existierten in der DACH-Region mit Amazon und eBay nur zwei global beliebte Online-Marktplätze. Doch die Konkurrenz wächst, auch durch lokale E-Commerce Plattformen. In Deutschland sind u.a. Otto und Kaufland sehr gefragt. In Österreich ist Universal ein weiterer bedeutender Anbieter und für die Schweiz lassen sich vor allem Digitec Galaxus und Microspot nennen.
Nach einer Analyse des Logistikdienstleisters Fulfillment-Box wurden in der DACH-Region im letzten Jahr bevorzugt Einkäufe über die folgenden Online-Marktplätze getätigt:
- Amazon: Gilt als Schlüsselakteur und bietet eine breite Palette von Produkten. Diese reicht von Cloud-Diensten bis hin zu Lebensmitteln. In Bezug auf das Volumen der Online-Verkäufe über die Amazon-Plattform rangiert Deutschland weltweit an zweiter Stelle – hinter den Vereinigten Staaten.
- eBay: Ist einer der bekanntesten und ältesten Auktionsmarktplätze der Welt und eine beliebte Plattform für den Verkauf und Kauf diverser Artikel inklusive Gebrauchtwaren sowie Sammlerstücke. Hier verkaufen 40 Prozent der Top 50 Webshops in Deutschland ihre Ware.
- Zalando: Größter Onlinehändler für Schuhe und Bekleidung in der betrachteten Region. Die kundenfreundliche Rückgaberichtlinie bei einer breiten Palette von Produkten zieht viele Käufer an. Zalando zählt in Deutschland zu den meistverkauften Online-Bekleidungsgeschäften.
- Otto: Ist einer der bekanntesten Onlinehändler in der gesamten DACH-Region und speziell in Deutschland. Der Fokus liegt auf Mode, Haushaltswaren und Elektronik. Die weltweiten Online-Verkäufe des Unternehmens erreichten im Jahr 2022-2023 16,19 Milliarden Euro. Davon stammten 9 Milliarden Euro aus Verkäufen in Deutschland.
- Etsy: Beliebter Online-Marktplatz mit Spezialisierung auf einzigartige Geschenke, handgefertigte Vintage-Artikel sowie Produkte für Kunsthandwerker. Sowohl Verkäufer als auch Käufer der DACH-Region schätzen Originalität und Qualität und so wirkt die Plattform weiterhin als Magnet.
Die B2B-Marktplatzwelt blieb bisher hinter dem B2C-Bereich zurück. Jedoch wird ihr eine künftig stärkere Entwicklung mit enormer volkswirtschaftlicher Relevanz in den kommenden Jahren vorausgesagt. Während B2C schon recht gesättigt erscheint, hat B2B Nachholbedarf.
Online-Marktplätze: Vor- und Nachteile
Online-Marktplätze schaffen Reichweite und ermöglichen die Akquirierung von Kundengruppen, zu denen ein Unternehmen sonst keinen Zugang hätte. Auch können Märkte erst einmal ausprobiert werden, bevor man Geld in die Erschließung über den eigenen Webshop investiert. Dies ist besonders hinsichtlich einer Internationalisierung wertvoll und kann vor Fehlinvestitionen schützen.
Ein Nachteil ist, dass man als Unternehmen die Kundenbeziehung aus der Hand gibt und quasi nur noch als Erfüllungsgehilfe agiert. Das Ownership liegt bei den Marktplatzbetreibern. Ein Unternehmen, das über einen Online-Marktplatz verkauft, muss sich demnach an dessen Regeln halten. Diese können kaufmännischer Natur sein, z.B. in Form einer Provision. Aber auch prozessuale Regeln sind möglich, wie z.B. dass der Erfüllung des Kaufvertrags mit dem Versand innerhalb eines definierten Zeitrahmens nachgegangen werden muss.
Zudem entsteht eine gewisse Abhängigkeit, die je nach Modell unterschiedlich ausgeprägt ist. So kann sich ein Unternehmen z.B. dafür entscheiden, selbst auf dem Marktplatz sichtbar zu sein und zahlt dafür Gebühren. Oder es gibt die komplette Markthoheit an den Online-Marktplatz ab und dieser übernimmt den Verkauf. Hier muss ein Unternehmen individuell abwägen, was hinsichtlich der Marge und Ziele sinnvoll ist.
Fazit
Insbesondere die Corona-Pandemie hat das Wachstum von Online-Marktplätzen in den letzten Jahren stark vorangetrieben. Diese Plattformen bieten Unternehmen enorme Chancen, neue Zielgruppen zu erschließen und Märkte risikofrei zu testen. Allerdings erfordert Erfolg eine strategische Herangehensweise sowie passende, performante Technologien – zugeschnitten auf den B2B- oder B2C-Markt.
Trotz der Reichweitenvorteile bringen Online-Marktplätze auch Herausforderungen wie Abhängigkeit und eingeschränkte Kundenbindung mit sich. Unternehmen sollten daher ihre Optionen sorgfältig abwägen und dabei sowohl die Vorteile als auch die Risiken berücksichtigen. Wenn im eigenen Unternehmen das Know-how fehlt, lohnt es sich, einen starken Partner ins Projekt zu holen. So verfügt das valantic Team über langjährige Erfahrung im B2C- und B2B-E-Commerce und hat schon viele Kundenprojekte erfolgreich umgesetzt.
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