Die Zukunft ist digital – nicht nur Konzerne und internationale Unternehmen haben den Wert der Digitalisierung erkannt. Auch deutsche Unternehmen setzen vermehrt auf den digitalen Umbau. Doch nicht nur der stockende Breitbandausbau ist der Grund, warum in Deutschland die Digitalisierung nur schleppend vorankommt.
Gesteigerte Herausforderungen durch den digitalen Wandel
Die neuen Chancen der digitalen Transformation bedeuten auch viel Arbeit. Neue Technologien verändern die Kundenansprüche und stellen die Unternehmen vor unzählige Herausforderungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Firmen ihre Mitarbeiter gezielt aus- und weiterbilden, denn das fehlende Fachwissen in den Unternehmen stellt ein großes Hindernis für die digitale Zukunft dar.
Nicht nur die IT ist betroffen
Vom Marketing bis zum Office Management – im Zuge der Digitalisierung werden alle Mitarbeiter eines Unternehmens vor unzählige Herausforderungen gestellt. Die neuen Technologien machen zwar vieles einfacher, doch der Umgang mit ihnen muss zumeist noch erlernt werden. Mitarbeiter unterschiedlicher Unternehmensbereiche und Altersklassen, mit jeweils unterschiedlichen Weiterbildungsbedürfnissen müssen in den Prozess des digitalen Umbaus integriert und ausreichend geschult werden. Wichtig dabei ist, die digitale Transformation nicht nur zur alleinigen Chefsache zu erklären, denn auch hier gibt es reichlich Nachholbedarf: So besitzt laut einer Studie der HTW Berlin beispielsweise nicht mal jeder zehnte DAX-Vorstand eine umfassende Digitalkompetenz. Zudem sollten Veränderungsprozesse und Innovationen heutzutage nicht nur Top-Down, sondern auch von Bottom-Up erfolgen.
Oft gibt es zwar Pläne für die Umsetzung der digitalen Transformation – diese aber schließlich in die Realität zu transportieren, fällt vielen Unternehmen schwer. Gut vorbereitet und hinreichend geschult für den digitalen Wandel in ihrem Unternehmen fühlen sich dabei die wenigsten Mitarbeiter und auch nach einer Studie von etventure halten 62% der Entscheider die aktuelle Qualifikation ihre Mitarbeiter für die Veränderungen durch die digitale Transformation für nicht ausreichend.
So gehen die Unternehmen bisher vor
Um sich bestmöglich für den digitalen Umbau und die resultierenden Veränderungen durch diesen vorzubereiten, ergreifen Unternehmen verschiedene Maßnahmen, die den Mangel an Fachwissen beheben sollen. Lediglich 8% erweiterten nach der Studie von etventure ihre Fachkompetenzen mit dem Aufbau einer digitalen Einheit als externes Tochterunternehmen. Weitaus mehr Firmen setzen bei der Vermittlung von digitalem Fachwissen auf unternehmenseigene Ressourcen und richten hierfür eine interne digitale Einheit im Unternehmen ein oder rekrutieren verstärkt Digitalexperten für ihr Team. Eine solche Digitaleinheit benötigt für die Vermittlung von digitalem Fachwissen jedoch eine starke Stellung im Unternehmen. Um den Mangel an Digitalkompetenz zu kompensieren, setzen laut der bereits genannten Studie ca. 72% der befragten Unternehmen auf die Verstärkung der digitalen Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.
Probleme bei der Umsetzung der digitalen Transformation
Große Herausforderungen einer erfolgreichen Umsetzung der Digitalisierung sehen viele im raschen Wechsel der IT-Anforderungen. Zudem kommen häufig begrenzte Budgets der Unternehmen. Denn für die digitale Transformation müssen nicht nur hohe Investitionen in Technologien, sondern ebenso in Weiterbildungsmaßnahmen der Mitarbeiter fließen. Doch auch wenn ein Großteil der deutschen Unternehmen die Digitalisierung als wichtig einstufen, gilt der digitale Umbau als eine Aufgabe unter vielen, die irgendwie im Tagesgeschäft untergebracht werden muss.
Dass eine Vielzahl von Mitarbeitern (noch) nicht die benötigte Digitalkompetenz besitzen, liegt jedoch vor allem auch daran, dass viele weder wissen, „warum und wohin sich das Unternehmen mit der Digitalisierung verändern will, noch, welche Rolle sie selbst dabei spielen“, so die Erkenntnis einer Studie von Bearing Point. In vielen Firmen mangelt es demnach nicht nur an digitalem Fachwissen, sondern auch an der internen Kommunikation, die über Veränderungen, Maßnahmen und Weiterbildungsmöglichkeiten informiert. So reagieren viele Mitarbeiter beim Thema Digitalisierung genervt und sehen die digitale Transformation als lästige Zusatzarbeit an. Um das benötigte Interesse am Lernen aufzubauen, fehlt es den Mitarbeitern an Informationen, welche Vorteile eine digitale Veränderung für dir Firma bringt, wo es im Unternehmen noch Optimierungsbedarf gibt und welche Förderung für sie die passende ist. So fehlt das gemeinsame Verständnis, wie die Digitalisierung gemeinsam gemeistert werden kann.
Der Schlüssel zum digitalen Fachwissen: interne Kommunikation
Damit die Mitarbeiter im Optimalfall ihren Lernbedarf selbstständig erkennen, ist Transparenz und eine gut funktionierende interne Kommunikation unabdingbar. Das Vermitteln der Bedeutsamkeit der Thematik sowie das Zurverfügungstellen von Lernressourcen und Weiterbildungsangeboten muss dabei Aufgabe der Führungskräfte, der Unternehmensleitung oder der Personalentwicklung sein.