Die Elektrifizierung in der Fahrzeug-Branche boomt. Neben E-Autos, E-Scooter und Roller werden auch Fahrräder zunehmend digitaler. Dabei werden nicht nur die motorisierten Bikes mit raffinierter Technik aufgerüstet. Auch beim Thema Vertrieb setzen Fahrradproduzenten mittlerweile häufig auf digitale Lösungen.
Digitaler Vertrieb auf dem Vormarsch
Kaum eine andere Branche ist in diesem Jahr so erfolgreich wie der Fahrradhandel. Immer mehr Menschen setzen auf die Mobilität auf zwei Rädern und nutzen den neuen Alltagsbegleiter auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder in ihrer Freizeit. Der Trend zum Fahrrad und vor allem zum E-Bike zeichnete sich bereits beim Anstieg der Verkaufszahlen der letzten Jahre ab.
Ein Aspekt für die erfolgreichen Absätze von Fahrrädern und E-Bikes ist die fortschreitende Digitalisierung. Fahrradfahren wird durch innovative Technik sicherer und smarter. Auch beim Vertrieb setzen die Fahrradproduzenten- und Verkäufer immer mehr auf Digitalplattformen. Dabei versprechen digitale Lösungen sowohl im B2C- als auch im B2B-Geschäft Erfolge.
Digitalisierung des Fahrradhandels für B2C-Kunden
Das Rad wird zunehmend erklärungsbedürftiger. Insbesondere E-Bikes besitzen eine Vielzahl an Funktionen und neuen Technologien, mit welchen sich potentielle Kunden schrittweise vertraut machen müssen. Innovative Digitalisierungsplattformen für B2C-Kunden können Abhilfe schaffen. Hierbei kann das Fahrrad bzw. E-Bike mithilfe von ausgewähltem Bild- und Videomaterial und spannend aufbereiteter Informationen erklärt und dem potentiellen Kunden nähergebracht werden. Daneben profitiert der B2C-Kunde bei einer E-Commerce-Plattform von einer großen Produktvielfalt, die ein Offline-Händler nur schwer abbilden kann und im Ladengeschäft nicht zu jeder Zeit vorrätig hat. Auch ist ein Webshop rund um die Uhr verfügbar. So muss sich der Kunde nicht nach vorgegebenen Öffnungszeiten richten, um sich über ein neues Fahrrad zu informieren oder direkt online zu bestellen.
Doch nicht nur die Informationsbeschaffung sowie der Verkauf des Fahrrads kann online erfolgen. Erfolgreiche Fahrradproduzenten wie zum Beispiel „Rose Bikes“ zeigen, wie auch die Kundenkommunikation digitalisiert werden kann. Um mit Kunden in Kontakt zu treten, bietet der Münsterländer neben der persönlichen Beratung im Ladengeschäft auch die Möglichkeit eines digitalen Austauschs für das Erstgespräch an. Beim Videochat erhält der Interessent so seine Informationen zu einem von ihm gewählten Termin, ohne dabei das Haus verlassen zu müssen. Der Beratungsservice wird dabei direkt in die E-Commerce-Plattform eingebaut. Nach dem Erstgespräch können dann auch Probefahrten online vereinbart werden.
Digitalisierung des Fahrrad-Vertriebs im B2B-Umfeld
Nicht nur im B2C-Geschäft setzen Fahrradhersteller und -verkäufer immer häufiger auf eine E-Commerce-Plattform. Auch für Fahrrad-Produzenten, die ausschließlich im B2B-Geschäft agieren, ist die Digitalisierung des Vertriebs und die Verwendung digitaler Lösungen bei verschiedenen Prozessen ein wichtiger Schritt für die digitale Transformation des Unternehmens. So kann zum Beispiel der Bestellprozess von neuen Fahrradmodellen sowie das Nachbestellen von Ersatzteilen durch eine performancestarke und kundenfreundliche E-Commerce-Plattform erleichtert werden. Zudem kann der Hersteller durch die digitale Vernetzung Geschäftsprozesse optimieren, beschleunigen und effizienter nutzen. Da eine Digitalisierung der Geschäftsprozesse zumeist schrittweise erfolgt, ist es wichtig mit einer nachhaltigen aber trotzdem flexibel anpassbaren Digitalstrategie das Projekt in Angriff zu nehmen.
Vom B2C-Geschäft lernen
Waren oder auch Dienstleistungen von jedem Ort aus und zu jeder Zeit online zu bestellen, ist einfach und wird im B2C-Geschäft oft genutzt. Die Kunden im B2C-Bereich verlangen vor allem eine schnelle Verfügbarkeit des gewünschten Produkts sowie ergänzende Services rund um die Bestellung, wie ein digitales Abrufen der Rechnung oder einen Echtzeit-Lieferstatus. Für einen B2B-Kunden sind daneben zusätzliche Informationen wie Bestände, Preise, Nachlieferungszyklen oder Produktabhängigkeiten notwendig. Mit einer modernen Digitalstrategie, die alle kunden- und auftragsbezogenen Prozesse vereint, können diese Daten abgebildet werden. Zudem erleichtert die zentrale Speicherung der Kundendaten auf einer Software-Lösung die Zusammenarbeit.
Best Practices: Digitalplattformen für den Fahrradhandel
Anhand von zwei Beispielen unserer Kunden der Bike-Branche zeigen wir, wie diese mithilfe von Magento 2 ihren Vertrieb erfolgreich digitalisiert haben und so verschiedene Geschäftsprozesse beschleunigen konnten.
Der flexible Konfigurator für komplexe Produkte am Beispiel von Riese & Müller
Der hessische Fahrradhersteller Riese & Müller prägt seit mittlerweile 25 Jahren mit seinen innovativen Konzepten die Bike-Branche und setzt insbesondere im Bereich hochwertiger E-Bikes und Falträder Qualitätsstandards. Damit sich Händler ihr Wunschfahrrad mit wenigen Klicks zusammenstellen können, wurde das gesamte Händlerportal digitalisiert. Dabei ermöglicht ein nutzerfreundlicher Bike-Konfigurator eine leichte und fehlerfreie Auswahl aus über 1,2 Millionen Kombinationsmöglichkeiten. Über die dynamische Abbildung komplexer Produktabhängigkeiten werden nur passende Teile für das jeweilige Fahrrad angezeigt. Mithilfe der Konfiguratoren werden zudem kundenindividuelle Preise und Konditionen abgebildet. Dank der übersichtlichen Auflistung der Bestellung, behält jeder Händler seine Bestellungen im Blick und kann auf eventuelle Lieferengpässe frühzeitig reagieren und die Lieferung einzelner E-Bikes priorisieren. Der digitale Bestellprozess schafft Transparenz beim Kunden, verringert Fehler und den administrativen Aufwand beim Händler. Zudem ist der Webshop auch für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets optimiert.
Die Digitalisierung des Bike-Vertriebs am Beispiel von FLYER
Um noch effizienter arbeiten zu können und die Mitarbeiter zu entlasten, hat netz98 den Vertrieb sowie Geschäftsprozesse auch für den Schweizer Fahrradhersteller FLYER Schritt für Schritt digitalisiert. Die FLYER AG entwickelt und produziert hochwertige E-Bikes für jedes Bedürfnis – vom Trekkingrad bis zum E-Mountainbike. Mithilfe des digitalisierten Bestellprozesses müssen Daten nicht mehr manuell aufgenommen und ins ERP übertragen werden. Dank der Anbindung von Magento an SAP wurden diese Prozesse automatisiert. Das verringert die Fehlerquote und erspart manuelle Arbeit. Da der Produzent seine Fahrräder in verschiedenen Ländern mit unterschiedlicher Sprache und Währung vertreibt, war es zudem wichtig, dass die E-Commerce-Plattform die Funktion bietet, Sprach- und Preisstruktur für das jeweilige Land anzupassen. Besonderes Highlight ist das eigens für FLYER entwickelte Feature der Ersatzteilsuche. Über die Eingabe der eindeutigen Rahmennummer in der Ersatzteilsuche werden dem Händler alle Bestandteile des Fahrrads angezeigt. Die benötigten Artikel können dann direkt in den Warenkorb gelegt oder zur Merkliste hinzugefügt werden.
Lesen Sie mehr über die „Digitalisierung der Bike-Branche“ im netz98 Bike-Dossier. Das Dossier zeigt die Entwicklung des Fahrrads vom Drahtesel zum „Connected Bike“, informiert über aktuelle Trends der Branche und zeigt neue Möglichkeiten der passenden Vermarktung. Jetzt kostenlos downloaden.
Bilder: netz98, istockphoto.com – everythingpossible