Ob im privaten Umfeld oder im Business – Daten auf externen Clouds zu verwalten, ist für viele längst zum Standard geworden. Auch im Zuge der Digitalisierung scheint der Umstieg auf die Cloud unverzichtbar. Nicht nur Konzerne und Großunternehmen haben das erkannt und nutzen die Vorteile des Cloud-Computings.
Der Siegeszug der Cloud
Die Cloud ist auf dem Vormarsch und breitet sich in rasantem Tempo am digitalen Himmel aus. Bereits seit einigen Jahren geht der Trend weg von On-Premises-Software zu den flexiblen Cloudlösungen. Cloud-Computing – der Erfolgsfaktor der digitalen Branche – bündelt alle IT-Leistungen eines Unternehmens an einem Ort. Software, Speicherplatz oder auch Rechenleistung werden bedarfsgerecht, flexibel und skalierbar über die Datennetze bezogen. Dabei kann es sich bei der Vernetzung der Anwendungen um eine Private Cloud handeln, auf welche nur firmen- oder organisationsintern zugegriffen werden kann oder um eine Public Cloud, die ihre Services über das öffentliche Internet zur Verfügung stellt.
Der Einsatz von Cloud-Computing leistet einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung. So muss bei der digitalen Transformation eines Unternehmens eine große Datenmenge zentral gespeichert werden. Auf diese muss flexibel und schnell zugegriffen werden können. Kein Wunder also, dass immer mehr Firmen auf die agilen und skalierbaren Systeme der Cloudlösungen im Zuge ihres digitalen Wandels zurückgreifen. So verzeichnet das Marktvolumen von Cloud-Computing (B2B) in Deutschland laut Statista einen deutlichen Anstieg seit 2015 und gibt eine positive Prognose für die nahe Zukunft.
Daneben stieg auch der durch Cloud-Computing generierte weltweite Umsatz seit 2011 und prognostiziert einen stetigen Wachstum in den nächsten Jahren.
Auch KMUs setzen auf die Leistung der Datenwolke
Der Bedarf an Nutzung von Cloud-Diensten bei deutschen Firmen steigt. Laut einer Studie von Bitkom und der KPMG AG verwenden heutzutage bereits drei von vier Unternehmen in Deutschland Cloud-Computing-Dienste. Dabei ist der der Einsatz von Cloud-Technologien nicht nur für große Unternehmen und Konzerne interessant. Das Gefälle zwischen großen und kleineren Unternehmen hat sich in den letzten Jahren weiter angeglichen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, setzen kleinere und mittelständische Unternehmen (KMU) vermehrt auf die Services der Cloud. Denn gerade für kleinere Unternehmen, die selbst nicht die nötige Kapazität besitzen, eigene Server zu betreiben und abzusichern, stellen Cloud-Dienste eine optimale Lösung dar.
Vorteile der Cloud-Dienste
Die Vorteile der Verwendung von Cloud-Computing liegen auf der Hand. So zeugen Cloud-Services nicht nur von einer zukunftsorientierten Denkweise, sondern die Unternehmen profitieren außerdem von dem Plus an Flexibilität, geringeren Kosten und der automatisierten Instandhaltung. Die einzelnen Vorteile werden im Folgenden genauer beleuchtet.
Flexibilität
Gerade bei der Arbeit im Homeoffice oder Terminen außerhalb der Firma ist es notwendig, auf Daten und Anwendungen, wie z.B. auf den Mail-Service des Unternehmens jederzeit und von jedem Standort aus zugreifen zu können. Mit der Auslagerung von Daten, Rechenleistung und Software in die Cloud ist der ortsunabhängige Zugriff auf die Firmen-IT möglich. Zudem sind Cloudlösungen individuell skalierbar. So bieten diese Rechenleistungen oder Speicherplatz bedarfsgerecht an und die Unternehmen beziehen nur die Leistungen, die sie auch tatsächlich nutzen. Gerade saisonbedingte Auslastungen wie zur Weihnachtszeit oder dem „Black Friday“ können so problemlos ohne die Anschaffung von zusätzlicher IT-Infrastruktur und ohne Qualitätseinbußen in der Performance der Webseiten ausgeglichen werden.
Kosten
Neben der hohen Flexibilität profitieren Unternehmen, die Cloudlösungen anwenden oft von einer hohen Kostenersparnis. Durch die Aussteuerung in die Cloud entfallen teure Anschaffungskosten einer firmeninternen IT mit hohen Kapazitäten an Rechen- und Speicherleistungen. Gerade für kleinere und mittelständische Firmen, die die hohen Erstinvestitionen nicht tragen können, ist der digitale Umstieg in die Cloud deshalb besonders attraktiv. Unternehmen bezahlen nur die Leistungen, die sie tatsächlich nutzen. Damit lässt sich eine kostenintensive Überprovisionierung z.B. im Saisongeschäft vermeiden. Auch die meist intensiven Wartungs- und Updatekosten einer Inhouse Software müssen dank Cloudlösung nicht bezahlt werden.
Updates
Auch der IT-Verwaltungsaufwand wird für die Unternehmen, die Cloudlösungen verwenden deutlich geringer – ein echter Vorteil für Unternehmen, deren IT-Abteilung oft bereits am Limit arbeitet. Instandhaltung und die Wartung der Infrastruktur werden vom jeweiligen Cloud-Anbieter übernommen. Zudem ist die Cloud aufgrund von regelmäßigen Updates immer auf dem neusten Stand. Die Lösungen passen sich veränderten Marktumständen automatisch an und sorgen dafür, dass den Unternehmen immer der neuste Funktionsumfang zur Verfügung steht. Das bedeutet für die Firmen nicht nur eine Kosten- und Zeitersparnis, sondern zeugt auch von Professionalität, da sie immer die aktuellste Software nutzen.
Hierfür werden die Cloudlösungen genutzt
Laut Statista benutzen die meisten deutschen Unternehmen (61%), die kostenpflichtige Clouddienste in Anspruch nehmen, die Cloud-Technologie zur Speicherung von Daten und für ihre E-Mails. Daneben werden Cloud-Lösungen bei Office-Anwendungen, Unternehmensdatenbanken und Softwareanwendungen im Finanz- oder Rechnungswesen eingesetzt. 19% beanspruchen Rechenkapazität zur Ausführung unternehmenseigener Software. Ebenso 19% gaben an, CRM-Software-Anwendungen aus einer Cloud zu nutzen.
Cloud mittlerweile sicherer als interne IT
Wer sich zu Cloud-Computing informiert, kommt in der Regel nicht drum herum, sich auch mit dem Thema Datenschutz auseinander zu setzen – schließlich gehören Daten heutzutage zum wichtigsten Vermögen eines Unternehmens, das es zu schützen gilt. Einen schlechten Ruf bezüglich Sicherheit hatte das Geschäft mit Cloud-Anwendungen vor allem nach den Enthüllungen der digitalen Überwachung von amerikanischen und britischen Geheimdiensten. Seitdem hat sich viel getan und die Branche legt nun noch mehr Wert auf die Verschlüsselung von Daten. Da für viele Kunden auch der Standort der Rechenzentren ein Hauptkriterium der Wahl des Cloud-Anbieters darstellt, wurden zudem vermehrt Rechenzentren in Europa angesiedelt. Diese unterliegen den Datenschutzbestimmungen des jeweiligen Landes sowie seit Mai 2018 der europäischen Datenschutzgrundverordnung DSGVO.
Mittlerweile fürchten nur noch wenige der Anwender einen unberechtigten Zugriff auf sensible Daten durch die Cloud – ein wesentlicher Faktor für die Beliebtheit der Anwendungen aus der digitalen Wolke. Die große Mehrheit der Firmen vertraut auf die Sicherheit ihrer Daten. So sind Cloudlösungen in den meisten Fällen auch weniger anfällig für Sicherheitslücken als die interne IT eines Unternehmens, da die Cloud-Anbieter Daten mit speziellen Sicherheitsmechanismen schützen.
Multi-Cloud-Strategie
Der Einsatz von Cloudlösungen ist in 2020 sicherlich kein Geheimtipp mehr. Immer mehr Unternehmen setzen auf die digitale Vernetzung und die Anwendungen aus der Cloud. Gerade bei komplexeren E-Commerce- und Digitalisierungsplattformen, wie wir sie unseren Kunden mit Magento anbieten, empfiehlt es sich jedoch nicht nur auf ein Pferd zu setzen, sondern von einer Multi-Cloud-Strategie zu profitieren. Eine Multi-Cloud-Lösung ermöglicht Anwendungen von verschiedenen Cloud-Anbietern parallel zu nutzen. So können Kunden von den Services je nach Bedarf, Leistung und Preis vom für ihr Unternehmen geeignetsten Anbieter profitieren. Zudem schützen sich Unternehmen durch den Einsatz verschiedener Cloud-Plattformen vor Verbindungsproblemen oder einem totalen Ausfall, da sie dank Multi-Cloud flexibel auf Störungen reagieren und die Anwendungen zumindest zur Überbrückung von einem anderen Anbieter beziehen können.
Bilder: freepik, Statista