Um in dem schnell wandelnden Markt des E-Commerce zu bestehen, spielt Performance eine wichtige Rolle. Deswegen entscheiden sich viele Unternehmen für eine Cloud-Infrastruktur, die flexible Skalierbarkeit verspricht. Um noch mehr Agilität zu erreichen, kommt dabei auch immer mehr ein Hybrid-Cloud-Setup zum Einsatz.
Ein Gastbeitrag von Marina Giesbrecht im Auftrag von cloud-mag.com.
Agile Infrastruktur für eine agile Projektentwicklung
Eine Hybrid Cloud kombiniert eine oder mehrere Public Clouds mit der Private Cloud im eigenen Rechenzentrum des Unternehmens. Diese Kombination von Private und Public Clouds spielt bei der Digitalisierung von mittelständischen Unternehmen eine wichtige Rolle. Die Kundenerwartungen steigen stetig an und der Markt wird immer schnelllebiger. Unternehmer müssen daher ihre Produkte sowie Dienstleistungen der IT schnell und agil verändern und anpassen können.
Heutige E-Commerce-Projekte werden fast ausschließlich mit der agilen Methode entwickelt – da passt eine ebenso agile Infrastruktur gut. Deshalb greifen immer mehr Unternehmer im Zuge der Digitalisierung auf eine agile Plattform wie die Hybrid-Cloud zurück. Dass bestätigen die Analysten von Crisp Research in der Studie „Cloud Orchestration Excellence”. Die Experten prognostizieren, dass zukünftig „ein Mix aus verschiedenen Architekturen zum Standard“ werden wird. Aktuell kommen in Unternehmen immer häufiger hybride Cloud-Lösungen zum Einsatz, in denen die dedizierten Ressourcen durch weitere Cloud-basierte Services ergänzt werden. Vor allem im Hinblick auf hinzukommende Workloads kann eine einzelne Cloud-Lösung die Anforderungen oft nicht hinreichend erfüllen. Laut Crisp Research verfolgen 44 Prozent der befragten Unternehmen bereits eine Hybrid- oder Multi-Cloud-Strategie.
Mit der Hybrid Cloud für „customer-facing“ Workloads gewappnet
Viele Mittelständler setzten bisher ganz klassisch auf ein eigenes Rechenzentrum, zum Beispiel für Line-of-Business- und Produktionssteuerungsprozesse. Daraus können sich Vorteile bei der Performance, Latenz- oder Compliance-Anforderungen ergeben. Doch viele Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen werden zunehmend durch Online-Funktionen ergänzt, so genannte customer-facing Workloads. Dazu zählen zum Beispiel Marketing-Websites, Apps, Online-Shops und Kundenportale. Heutzutage erwarten die Kunden einwandfreie Verfügbarkeit rund um die Uhr – sowie ein besonderes Nutzererlebnis. Bei diesen neuen und anspruchsvollen Workloads kommt die eigene IT eines Mittelständlers schnell an ihre Grenzen. Die Public Cloud bringt hingegen die nötigen flexiblen Ressourcen sowie wertvolle Dienste mit, um diese Herausforderung zu meistern.
Die Public Cloud bietet Ressourcen und Funktionen
Public Clouds setzen sich in Unternehmen immer stärker durch. Denn dort stehen Ressourcen in quasi unbegrenzter Menge zur Verfügung und lassen sich nach dem individuellen Bedarf kurzfristig erhöhen oder verringern. Zudem kümmert sich der jeweilige Managed Cloud Service Provider um deren permanente Verfügbarkeit. Doch neben den Ressourcen bietet die Public Cloud auch wertvolle Dienste und Funktionen an. So stehen zum Beispiel personalisierte Nutzerinteraktion, Medienservices und Nutzer- und Identitätsverwaltung als schlüsselfertige Dienste zur Verfügung und bereichern damit den angebotenen Service.
Ausgewählte Standorte und zentrale Verwaltung
Bei der Entscheidung für eine Hybrid-Cloud-Lösung ist der Standort des eigenen Rechenzentrums und der Public Cloud zu beachten. Eine sehr große geografische Distanz kann zu unerwünschten Latenzen führen und damit Prozesse und Ladezeiten negativ beeinflussen. Hier können dedizierte Direktverbindungen die Geschwindigkeit gewährleisten und auch eine zentrale Speicherung sollte zur Latenzverringerung erwogen werden.
Die Hybrid Cloud entfaltet ihre Vorzüge erst im vollen Umfang, wenn die Verwaltung der Ressourcen zentral gesteuert wird. Dafür stehen verschiedenste kommerzielle und Open-Source-Management-Lösungen zur Auswahl. Wer mit einem Managed Cloud Provider zusammenarbeitet, kann sich auf dessen Unterstützung beim Management der Hybrid Cloud verlassen. Dies lässt Unternehmen den nötigen Freiraum, um sich auf ihre Produkte und Dienstleistungen zu konzentrieren und dennoch von den Vorteilen einer hybriden Lösung zu profitieren.
Hybrid Cloud: Kein Alleingang
Da viele Unternehmen weiterhin auf dedizierte Ressourcen setzen müssen oder möchten, haben sich auch die großen Public-Cloud-Betreiber wie zum Beispiel Amazon Web Service (AWS) und die Google Cloud für den Hybrid-Cloud-Ansatz geöffnet. Dafür haben die Betreiber unter anderem Funktionen wie Sicherheit und Vernetzung integriert und ermöglichen es Unternehmen, die Public-Cloud-Ressourcen nahtlos in ihre bestehende Infrastruktur zu implementieren.
Für die Implementierung müssen Mittelständler keine Experten sein, denn der Weg in die Cloud führt meist über einen Partner. Unternehmen bestimmen intern die Anforderungen und anstehenden Workloads, während Managed Cloud Provider die Planung, Umsetzung und Anpassung der Plattform übernehmen, diese verwalten und auch im weiteren Betrieb nach Wunsch anpassen.
Jetzt mehr erfahren: Im E-Paper „Die Hybrid Cloud als Sprungbrett für die Digitalisierung“ von plusserver lesen Sie mehr darüber, wie hybride Infrastrukturen für mehr Agilität und Kosteneffizienz bei voller Compliance und Sicherheit sorgen.
Bilder: freepik