Magento ermöglicht den Betrieb einer Multistore-Umgebung. Für welche Verkaufsszenarien ist das interessant, wie gelingt die Umsetzung und welche Kosteneffekte entstehen? Magento How-to (Teil 2)
Im letzten Beitrag haben wir beschrieben, wie das Magento-Shopsystem aufgebaut ist. Die Trennung in 4 Ebenen oder Bereiche: Global, Website, Store und Storeview ermöglicht es, unterschiedliche Onlineshops von einer zentralen Instanz aus zu betreiben. Für welchen Shop dann welche URL, Produkte, Kundenkonten, Preisregeln und dergleichen gelten bzw. zur Verfügung stehen, lässt sich im Administrationsbackend fast beliebig konfigurieren. Magento ermöglicht damit ohne speziellen Anpassungs- und Installationsaufwand die Einrichtung einer Multistore-Umgebung.
Welchen Nutzen bietet eine Magento Multistore-Umgebung?
Die vielfältigen Möglichkeiten sorgen dafür, das eigene Onlineangebot parallel an unterschiedlichste Zielgruppen anzupassen – ohne den Administrationsaufwand in die Höhe zu schrauben. Dies ist ein nicht zu unterschätzender zeitlicher und finanzieller Vorteil. Statt ständig zwischen unterschiedlichen Installationen zu wechseln, lassen sich alle Abläufe in einer Oberfläche steuern. Das mag bei zwei Onlineshops noch keine gewaltige Ersparnis sein. Aber stellen Sie sich vor, Sie würden Ihr Portfolio international in 20 Ländern vertreiben – und sich gegen die nationale Konkurrenz durchsetzen müssen. Sie benötigen definitiv 20 lokalisierte Shops, um gegen den Wettbewerb zu bestehen. Nun macht sich der geringere Administrationsaufwand der Multistore-Umgebung deutlich bemerkbar.
Reduzierte Kosten mit Magento Multistore-Konzepten
Das ist aber nicht alles. Lokalisierung bedeutet auch unterschiedliches Nutzer- und Konsumverhalten, unterschiedliche Sprachinhalte, Abweichungen in der Präsentation, Strukturierung, Benamung und dem Angebot der Produkte und vieles mehr. Die Entwicklung von leistungsfähigen E-Commerce-Angeboten ist jedoch recht kostenintensiv. Anstatt das Rad immer wieder neu zu erfinden, können in einer Magento Multistore-Umgebung viele Daten und Einstellungen einfach für die diversen Shops übernommen und neu konfiguriert werden. Die Erstellung eines neuen Produktdatenstamms oder die immer neue Anbindung der Produktdatenbank entfällt so beispielsweise bei Magento-Shopsystemen. Entsprechend geringer ist der Projektaufwand. Mit einer einfach zu skalierenden Serverarchitektur und einem durchdachten, länderübergreifend verwendbaren Shopdesign, lässt sich ein internationales Angebots schnell und kosteneffizient ausbauen.
URL und Sprache
Anstatt nur über eine zentrale de-Adresse sollten die einzelnen Shops über URLs mit entsprechenden Länderkennungen – und gegebenenfalls nötigen, zielgruppengerechten Beschreibungen – erreichbar sein. Die URLs der internationalen Shops lassen sich bis zum Geltungsbereich Storeview hinab festlegen. Auch die Sprache, die Darstellung der Währung und das Design können auf dieser Ebene definiert werden. Für ein rein europäisches E-Commerce-Angebot lassen sich aber beispielsweise die Standard-Währungseinstellungen an alle Storeviews vererben.