Home » Cloud-System » Das Minimalismus-Prinzip als Erfolgsmodell für den E-Commerce
Minimalismus im E-Commerce

Das Minimalismus-Prinzip als Erfolgsmodell für den E-Commerce

Weniger ist oft mehr: Mit dem Minimalismus-Prinzip können Sie auf Kundenwünsche eingehen und sich bei der Konzeption Ihres Onlineshops auf das Wesentliche konzentrieren.

Die tagtägliche mediale Reizüberflutung

Bereits vor 15 Jahren, als das Internt aufkaum und Medien wie TV und Print ergänzte, sprach man von medialer Reizüberflutung. Heutzutage stecken wir alle tief in einer medialen Multitasking-Welt. Während wir in Onlineshops nach neuen Produkten suchen, läuft gestreamte Musik und zeitgleich vibriert das Smartphone, da es Neues aus den soziale Netzwerken gibt.

Selbst bei der Suche nach einer Information nutzen User heute häufig mehrere Online-Vergleichs- und Bewertungsportale und diverse Shops, die das identische Produkt anbieten. Jedoch mit unterschiedlichen Versandkosten, Zusatzleistungen, besseren oder schlechteren Bewertungen. Ein Händler punktet mit einer Sternebewertungen, ein anderer hat vermeintlich nur noch zwei Teile zum unschlagbaren Preis auf Lager, der dritte Anbieter punktet dadurch, dass man dort bereits einmal bestellt hat.

Sich in dieser Informationsflut zurecht zu finden, ist nicht immer einfach. Warum sollte Sie als Onlineshop-Betreiber sich explizit mit diesem Dilemma beschäftigen und Ihre Kunden hier bestmöglich betreuen?

Minimalismus als Ansatz für den E-Commerce

Minimalismus verbindet man heute meist mit einem Lebensstil abseits von konsumgetriebenem Überfluss. Er steht für ein „einfaches“, reduziertes Leben. Ursprünglich kommt der Begriff „Minimal Art“ aus der Kunst: Hier beschreibt er das Streben nach Objektivität, schematischer Klarheit, Logik. Charakteristisch für die Werke des Minimalismus ist die Reduktion auf einfache und übersichtliche Grundstrukturen.

Viele Onlineshops wachsen mit der Zeit. Hier noch ein Zusatz-Feature, hier noch die Anzeige, hier noch die Info, ein Download, weitere Links und diverse Weiterempfehlungen.

Doch fragen Sie sich einmal: Sind dies alles Punkte, die Ihre Kunden wirklich benötigen, um am Ende bei Ihnen einzukaufen? Oder handelt es sich hierbei vielmehr um Features, die Sie und Ihre Team als wichtig erachten, weil sie schon immer da waren. Also benötigt Ihr Unternehmen – und vor allem Ihre Kunden – all das wirklich?

Wie kann die Reduzierung helfen, Ihre Kunden glücklicher zu machen?

Viele Kunden sind bei dem heutigem Überangebot froh, wenn die wichtigen Informationen da sind und alles weitere erstmal in den Hintergrund rückt. Weniger ist mehr, ist hier oft ein guter und sinnvoller Ansatz.

Gerade bei Relaunch-Projekten tendiert man dazu, 100 % des alten Shops wieder abzubilden und dann noch diverse weitere Features zu implementieren. Fragen Sie sich, welche Features Ihre Kunden wirklich benötigen. Und: Fragen Sie Ihre Kunden und werten Sie anschließend Ihre Webanalysedaten aus.

Reduzierung auf das Wesentliche

Starten Sie mit 20% der Features, der Essenz der wichtigsten Kernfeatures: Was wird benötigt, um das  richtige Produkt zu finden, sich dafür zu entscheiden und am Ende in Ihrem Onlineshop zu bestellen?

Eine gute Methode, die Ihnen helfen kann ist die 80/20-Regel. Dieses sogenannte Pareto Prinzip wird im Projektmanagement gerne als Methode zur Priorisierung angewandt.

Das Pareto-Prinzip, auch Pareto-Effekt (benannt nach Vilfredo Pareto, 1848–1923) oder 80-zu-20-Regel genannt, besagt, dass 80 % der Ergebnisse mit 20 % des Gesamtaufwandes erreicht werden. Die verbleibenden 20 % der Ergebnisse benötigen mit 80 % die meiste Arbeit.

Erfolgsfaktoren für einen guten Onlineshop

Damit Sie Ihren Onlineshop nicht überfrachten, achten Sie also auf folgende Punkte:

  • Konzentrieren Sie sich auf die Funktionen, die für einen Kaufabschluss wichtig sind
  • Achten Sie auf klare Benutzerführung
  • Heben Sie wichtige Dinge hervor und stellen Sie andere Informationen zurück – sowohl in der Position als auch in der Gestaltung der Elemente

Und dann sollten Sie testen: Starten Sie – gemäß der 80-20-Regel – mit 20 % (Arbeits-/Zeiteinsatz) und testen sie das „minimalistische“ Ergebnis mit einer Kleingruppe Ihrer Kunden und werten Sie die Ergebnisse aus. Wichtig: Nehmen Sie nur weitere Features auf, wenn wenigstens 20 % Ihrer Kunden diese als kritisch bzw. wichtig für den Kaufabschluss ansehen.

Wenn Sie die hier genannten Punkte berücksichtigen, halten Sie Ihre E-Commerce-Plattformen bzw. Ihren Onlineshop „schlank“ und Sie dürfen sich über die Zufriedenheit Ihren Kunden an Ihrem professionell-minimalistischen, auf das Wesentliche fokussierten Webauftritt freuen.

Fazit

Betrachten Sie Ihren Onlineshop mal kritisch aus Kundensicht. Sollte er voll und überladen wirken, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, das Konzept zu überdenken und daran etwas zu ändern.

Nur weil etwas „schon immer“ da war, bedeutet das nicht automatisch, dass es für Ihre Kunden auch wirklich (an dieser Stelle) sinnvoll ist. Also brechen Sie mit alten Gewohnheiten und reduzieren Sie im Sinne des Minimalismus Ihren Onlineshop. Falls das ein oder andere „gestrichene“ Feature dann tatsächlich schmerzlich vermisst werden sollte, kann es eingebaut werden. So erhalten Sie den Onlineshop, den Ihre Kunden wirklich wollen. Übersichtlich, clean und absolut benutzerfreundlich!

Bilder: Pixabay

 

Ihr Kontakt

Hartwig Göttlicher
Hartwig Göttlicher
Head of Business Development
Die Customer Journey im B2B – Wandel und Chancen (neue Studie)
B2B Customer Journey

Wie sieht die Reise der Kunden im B2B aus? Das ECC Köln veröffentlichte nun seine Studienergebnisse zu diesem für Unternehmer Read more

Digitale Einkaufserlebnisse: So kann der Einzelhandel vom E-Commerce profitieren
Cross Channel (Bild: Freepik)

Der Einzelhandel verliert an Boden. Eine mögliche Lösungen können digitale Dienste und Mehrwerte im Rahmen einer Cross- bzw. Omnichannel-Strategie bringen.

Online-Marktplätze: Vorteile im DACH-Raum nutzen

Online-Marktplätze gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Die Konkurrenz wächst und ebenso die Komplexität. Dies erfordert ein professionelles Vorgehen und Read more

Nachhaltiges Handeln: Mit Strategie zum Wettbewerbsvorteil im E-Commerce
Eine Gruppe junger, hipper Menschen sitzt links im Bild an einem Tisch vor einem Laptop. Sie scheinen in geschäftliche Gespräche verwickelt. Das Umfeld spiegelt ein Büro im Industrial Style. Rechts vorne im Bild ist ein Fahrrad abgestellt.

Nachhaltiges Handeln wird immer wichtiger: Zeit für Optimierung im E-Commerce. Entdecken Sie Strategien und Praxisbeispiele von mey!

Datenintegration mit Adobe: Vereinheitlichte Daten als Fundament einer nahtlosen, personalisierten Customer Journey

Optimieren Sie die Customer Journey durch Datenintegration. Erfahren Sie hier welche Lösung Adobe bietet und welche Rolle Datenschutz spielt!

Security-Audit mit Magento: Unabdingbare Prävention für Onlinesicherheit
Auf einem roten Klemmbrett ist ein Zettel abgeheftet. Zu sehen sind lauter rote Häkchen vor symbolhaften Schriftlinien. In der Mitte ist ein wappenartiges Zeichen abgebildet, in dessen Mitte ein großer, roter Haken ist. Darüber eine Lupe, die den Eindruck von einem erfolgreichen Check noch verstärkt.

Schützen Sie Ihren Onlineshop mit einem Magento Security-Audit. Jetzt informieren und erfolgreiche Präventionsmaßnahmen ergreifen!

Shop-Design: Welche E-Commerce Trends den Erfolg boosten
Ein Tablet liegt auf einem Tisch. Auf der Bildschirmoberfläche ist ein steigender Kurvenverlauf zu sehen und die Hand eines Mannes folgt der Kurve.

Entdecken Sie, wie innovatives Shop-Design die Conversion Rate steigert. Tipps & Trends für effiziente Optimierung!

KI im E-Commerce: 8 effiziente Einsatzmöglichkeiten
KI im E-Commerce

Entdecken Sie 8 effiziente Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) im E-Commerce und optimieren Sie Ihren Onlineshop!

Über den Autor