Magento ist ein enorm erfolgreiches Shopsystem. Mit einem gemeinsamen Anteil der Community Edition und der Enterprise Edition von knapp 30 Prozent in 2015 und 2016 ist Magento Marktführer im E-Commerce. WooCommerce folgt dicht auf – ist aber nur unter dem Aspekt Verbreitung mit Magento vergleichbar. Qualitativ, funktional und leistungsseitig liegen Welten dazwischen. Einer der Gründe für den Erfolg von Magento 1 war die große Anzahl und Qualität der Magento Module bzw. Extensions, mit denen sich der Funktionsumfang des Shopsystems erweitern ließ. Was hat Magento 2 in diesem Bereich zu bieten?
Magento 2 Erweiterungen
Für den Erfolg von Magento hat also die einfache Erweiterbarkeit durch die große Anzahl an kostenpflichtigen und kostenfreien Extensions eine wichtige Rolle gespielt. Bei der Einführung von Magento 2 im November 2015 und auch noch einige Monate danach durfte man durchaus mit etwas Sorge auf den Marktchancen der Software blicken:
- Um die 6.000 Module, die speziell für Magento 1 entwickelt wurden, waren nicht mehr kompatibel
- Die geringe Anzahl verfügbarer Module bei Einführung von Magento 2 könnte potenzielle Interessenten durchaus abschrecken
- Ein Portieren von Magento 1 auf Magento 2 Module ist zeit- und kostenintensiv
⇒ nur die allerwichtigsten Module bzw. die wirtschaftlich attraktiven werden daher portiert - Die Popularität der Software und ihre Verbreitung könnten abnehmen
⇒ mit allen negativen Folgen für das Ökosystem Magento
Aktuelle Entwicklung
Das alles ist aber nicht geschehen. Die Entwicklung von Extensions für Magento 2 ist dann doch etwas einfacher als gedacht. Eine Vielzahl an Extensions wurde mittlerweile für die Version 2 portiert und die bekannten Anbieter wie MageWorx und Aheadworks haben bereits eine Vielzahl an Extensions im Portfolio. Ein neuer Magento Marketplace vereinfacht den zentralen Kauf von kommerziellen, geprüften Extensions.
Ein spannendes Modul für viele Onlinehändler ist etwa der Data Feed Manager von Wyomind. Mit ihm lassen sich Produktdaten für Preissuchmaschinen und Marktplätze bereitstellen. Der Data Feed Manager exportiert unterschiedlichste Formate und bietet 20 vorkonfigurierte Export-Muster für die gängigsten Portale. Die Feeds lassen sich aber auch manuell anpassen – für alle Produkttypen und alle Attribute.
Nachholbedarf gibt es zur Zeit noch bei Themes (aktuell 14 Magento 2 Themes, für Magento 1 sind es 246) sowie bei der Anbindung externer Services und Anbieter (Payment Services Provider, Marketing-Systeme).
Fazit
Das Release von Magento 2 hat zu keinen größeren Problemen in Sachen Extensions geführt. Aktuell bieten viele Technologie-Partner wie Aheadworks, Wyomind und Mageworx bereits Module für Magento 2 an, wobei diese Entwicklung durch den neuen Marketplace beschleunigt wird, da das neue Konzept eine Professionalisierung und Kommerzialisierung bei den Erweiterungen vereinfacht. Natürlich ist aber nach wie vor ein großer Bedarf vorhanden, da Magento 2 einen ähnlichen Funktionsumfang wie die Vorgängerversion aufweist.