Wer als SAP-Anwender den Einstieg in den E-Commerce mit Magento plant, ist zwangsläufig schon einmal auf die Begrifflichkeit „Magento SAP Integration“ gestoßen. Viele Agenturen werben mit einem „SAP Connector“, es scheint ein etabliertes Produkt zu sein. Doch die Wenigsten wissen, was genau sich dahinter verbirgt.
Eine Symbiose ist unabdingbar
Viele Unternehmen benutzen SAP für ihre Business-Verwaltung, zum Beispiel in der Buchführung, im Vertrieb und bei der Lagerverwaltung. Sollte sich ein E-Commerce-Händler entscheiden, den Onlineshop mit einem externen System – in diesem Fall Magento – zu betreiben, ist eine Verbindung beider Systeme notwendig. Denn ein perfekter Onlineshop kann nur funktionieren, wenn alle Systeme in einer gut organisierten Symbiose leben.
Damit zum Beispiel Magento die vom SAP-System gelieferten Daten optimal verarbeiten kann, ist es nötig, spezielle Schnittstellen anzusteuern. Dies sollte natürlich auch umgedreht funktionieren: Da der Datenverkehr keine Einbahnstraße ist, muss SAP auch Dateien aus dem Magento-System auswerten können. Bei dieser Schnittstellen-Verbindung spricht man im Allgemeinen von der „SAP Integration“. Um diesen Prozess zu vereinfachen, bieten viele Dienstleister einen SAP-Connector an: Eine Art Softwarepaket, das (zumindest in der Theorie) den Entwicklern die Arbeit abnimmt und alles automatisiert verbindet. Doch so einfach ist es wiederum nicht.
Was ist ein SAP Connector genau?
Unter dem Namen SAP Connector vermarkten viele E-Commerce-Agenturen ihre Magento-Integrations-Lösung für SAP. Dabei gibt es eigentlich keine offizielle Software bzw. kein einheitliches, installierbares Softwarepaket. Das, was die Agenturen anbieten, ist vielmehr eine Entwicklungsleistung, in der SAP über Schnittstellen oder eine Middleware mit Magento verbunden wird.
Bei der Verwendung einer Middleware kommt hinzu, dass diese von SAP zertifiziert sein muss. Sollte solch ein Modul geändert werden, ist die Zertifizierung wieder ungültig und muss neu beantragt werden. Deshalb pflegt jede Agentur eine andere Herangehensweise, um all die kostbaren Datenmengen sinnvoll zu verwalten. Je nach Aufwand und Größe des Projektes variiert also auch die Art und Weise der Anbindung.
Magento verfügt durch REST- und SOAP-Schnittstellenunterstützungen über ein großes Spektrum an Verbindungsmöglichkeiten. Die finale Anbindung muss aber letztendlich von Entwicklern durchgeführt werden.
Warum ist das so wichtig?
SAP ist bekanntlich ein sehr mächtiges, komplexes System, das alle Business-Belange eines Unternehmens abdecken kann. Jedoch ist SAP keine konforme Software, sondern vielmehr ein System mit einem festen Kern, um welchen die für das jeweilige Unternehmen benötigten Module gebaut werden. Dementsprechend gibt es zahlreiche Schnittstellen, die mit Magento verbunden werden müssen. Dies kann ein Entwicklerteam zwar auch ohne die bereits vorhandenen Schnittstellen bewerkstelligen, solch ein Vorgehen hat aber einen gewaltigen Haken: Erhält Magento einen Versionswechsel, können die Verbindungen unter Umständen wieder verloren gehen. Das bedeutet, das vor einem solchen Wechsel zunächst beide Systeme angepasst werden müssen.
Hier zeigt sich der unschlagbare Vorteil der umfangreichen Integrationsmöglichkeiten von Magento: Einmal eingerichtet, sorgen die verschiedenen Schnittstellen für einen reibungslosen Datenverkehr und migrieren alle Links automatisiert in die neuen System-Versionen. Diese sind außerdem abwärtskompatibel – sie funktionieren sie auch mit älteren System-Versionen von Magento und SAP.
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Bilder: netz98